Im ersten Teil haben wir euch in erster Linie erklärt, wie wir beim Verlegen des Laminats vorgegangen sind und für welche Art von Bodendämmung wir uns letztlich entschieden haben. In diesem Teil möchten wir euch nun zeigen und erklären, wie wir beim Verkleiden der Seitenwände beziehungsweise der Tür vorgehen.
Zunächst kann man sagen, dass das Ausbauen der Seidenwände eigentlich keine große Aktion ist. Also keine Panik – sieht schwerer aus, als es ist. Lediglich einige hartnäckige Spreizdübel möchten uns die Arbeit ein wenig erschweren, indem sie während des Ausbauens kaputt gehen. Das ist aber nicht allzu tragisch, weil wir die Spreizdübel hier ganz einfach nachbestellen können ;-). Nachdem wir alle Seitenwände aus dem Bus entfernt haben, machen wir uns daran, sie mit Dämmung zu versehen und mit buntem Stoff zu überziehen. Dazu haben wir uns vorab mit entsprechendem Material ausgerüstet ;-).
Klarsichtfolie – etwas gegen die Feuchtigkeit
Da wir bei unserer letzten Reise im Bus feststellen mussten, dass die Seitenwände des VW Transporters aufgrund ihrer Machart aus Holz gerne mit Schimmel befallen werden, möchten wir dieses Fauxpas dieses Mal gerne von Anfang an vermeiden. Dazu spannen wir einfach Klarsichtklebefolie über das Holz der Wände, um sie so vor anfallender Feuchtigkeit zu schützen. Jeder, der einmal in einem Auto übernachtet hat, weiß, wie viel Feuchtigkeit sich morgens an den Scheiben ansammelt. Und die selbe Feuchtigkeit sammelt sich logischerweise natürlich auch an den Wänden an. Wenn man also länger unterwegs ist, kann es – wie oben bereits erwähnt – passieren, dass sich Schimmel an den Wänden bildet. Und das ist nun mal so gar nicht gut. Also, die Arbeit vorweg lohnt sich auf jeden Fall. Die Klarsichtklebefolie kann man übrigens hier günstig erwerben.
Ein bisschen Dämmung muss sein!
Neben des Schutzes vor Feuchtigkeit ist natürlich auch ein Schutz vor Wärme beziehungsweise Kälte nicht wegzudenken. Also kommt im nächsten Schritt die Dämmung ins Spiel. Bei der Auswahl des Dämm-Materials kann man ruhig wieder auf den Geldbeutel achten und einfache Materialien zur Dämmung der Wände verwenden. Auch wir haben uns für eine günstige Dämm-Variante entschieden, die wir auf der Rückseite der Seitenverkleidung anbrachten.
Unsere Dämmung für die Seitenwände besteht aus einer Schicht Styropor, darüber einer Schicht Dämm-Unterlage, die auch oft als Trittschalldämmung bei Laminat zum Einsatz kommt und einer Schicht Aluminiumfolie, die der Isolierung dienen soll. Wer es ganz günstig haben möchte, kauft einfach hier eine Rolle Aluminiumfolie zum Backen und verwendet diese. Wenn eine normale Backfolie aus Aluminium eine Weihnachtsgans warm halten kann, dann kann sie das gleiche mit unserem Innenraum tun ;-).
Nachdem wir alle drei Dämm-Schichten auf die Seitenrückwand gelegt haben, müssen wir diese entlang der Kanten zurecht schneiden. Anschließend befestigen wir alle drei Schichten übereinander mit einem Tacker (wenn ihr euch den Aufwand mit den drei Schichten sparen wollt, dann holt ihr euch am besten eine selbstklebende Dämm-Matte wie diese oder am besten die von Kaiflex hier ). Dabei müsst ihr Acht geben, dass die Dämmung dick genug ist – ansonsten kommen die Tackernadeln auf der anderen Seite wieder heraus. Ein normaler Heimwerker-Tacker hat bei uns ausgereicht. Solltet ihr wider Erwarten einen stärkeren brauchen, könnt ihr auch zu einem Elektrotacker greifen – der hat dann deutlich mehr Power :-).
Stoff, etwas Buntes für die Gemütlichkeit
Nachdem wir den wertvollen Feuchtigkeits- und Dämm-Schutz angebracht haben, kann es nun an die Verschönerung der Wände gehen. Wir legen nämlich immer hohen Wert darauf, dass unser Rückzugsort, in dem man doch viel Zeit verbringt, gemütlich ist. In unserem Campingmobil soll es sich jederzeit wie zuhause anfühlen. Um dieses Gefühl der Gemütlichkeit zu erreichen, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Wir haben uns dafür entschieden, die Wände mit buntem Stoff zu verkleiden. Dabei greifen wir zu grauem Stoff für den unteren Bereich der Wand und zu lilafarbenem Stoff für den oberen Wandbereich. Damit konnten wir bereits bei unserem ersten Ausbau gute Erfahrungen sammeln (in diesem Artikel nachzulesen). Wenn euch diese Lösung gefällt, könnt ihr die kuscheligen Fleecedecken übrigens ganz einfach hier bestellen.
Zusätzlich zu den Fleecedecken finden wir beim Stöbern in einem Möbelhaus sehr gemütliche Badeteppiche mit Steineffekt, die wir ebenfalls an der Seitenwand anbringen möchten. Die Badeteppiche sollen später als weiche Stütze für den Kopf dienen (beispielsweise, wenn man sich während des Lesens mit dem Kopf an der Wand anlehnen mag). Wenn euch die Badeteppiche gefallen und ihr auch solche verwenden wollt, könnt ihr diese hier bestellen.
Nachdem wir alle Stoffe zusammengesucht haben, schneiden wir sie auf die Größe der Seitenwände zu (hier ruhig etwas mehr Rand lassen, damit man den Stoff an den Seiten der Wände problemlos umlegen und fest tackern kann) und tackern sie nacheinander vorsichtig an den Seitenwänden fest. Am Ende bringen wir noch die kuscheligen Badeteppiche an und schon sehen die Seitenwände gleich viel gemütlicher aus (siehe Bild weiter unten).
Die bearbeiteten Seitenwände wieder anbringen
Nachdem die Seitenwände fertig überzogen sind, können wir sie erst einmal ruhigen Gewissens beiseite legen. Denn bevor wir sie wieder anbringen, müssen wir erst noch eine Kleinigkeit an den Metallwänden im Bus direkt anbringen. Wir nehmen einfachen Gummikork und befestigen ihn mit Silikonkleber beziehungsweise Dichtmasse an den Wänden. Diese Verkleidung wird uns in Zukunft zwei weitere Vorteile bringen. Erstens können wir dadurch die Hitze von außen abhalten. Zweitens eignet sich der Gummikork auch hervorragend als Lärmschutz. Auch was die Bearbeitung betrifft, bietet der Gummikork einen riesigen Vorteil gegenüber anderen Materialien: Er lässt sich sehr gut verarbeiten und schneiden und kann somit ruckizucki an den Wänden angebracht werden.
Fein säuberlich bekleben wir also alle Wände mit Gummikork. Dann kommen die fertigen Seitenwände wieder zum Einsatz. Der Einbau dieser dauert nicht allzu lang (vorausgesetzt, man hat beim Verkleiden der Seitenwände nicht vergessen, die Löcher für die Spreizdübel auszuschneiden ;-)). Man benötigt dafür auch im Grunde nur die zuvor entfernten Spreizdübel und den Sechskantschraubendreher. Sollten die original Spreizdübel wegen der Dämmung jetzt zu kurz sein, könnt ihr entweder längere Spreizdübel verwenden oder auch ganz normale Dübel mit einer Holzschraube benutzen.
Die Wände sind fertig!
Nachdem die Seitenwände wieder an ihrem ursprünglichen Platz befestigt sind, gönnen wir uns eine kleine Pause und bestaunen unseren Bus. Das fertige Ergebnis könnt ihr auf dem Bild rechts erkennen. Wir sind damit sehr zufrieden. Der Innenraum unseres Bullis hat – wie ihr sehen könnt – in der Zwischenzeit etwas mehr Farbe und sieht auch schon ein wenig gemütlicher aus ;-).
Als nächsten werden wir uns an die Decke wagen. Diese schaut nämlich immer noch ziemlich grau und langweilig aus und braucht unbedingt ein Update. Wie man die Decke abmacht, auf was man dabei achten muss und wie man sie aufpeppen kann, könnt ihr im dritten Artikel der Reihe „Wir verwandeln unseren VW T5 Transporter in ein gemütliches Campingmobil“nachlesen. Klickt dazu einfach auf den unteren Link.
Teil 3: Wir verwandeln unseren VW T5 Transporter in ein gemütliches Campingmobil
Das mit dem Korn als Dämmung gegen Wärme ist schon ein wenig Blödsinn… und die Alufolie, sofern nicht 100%ig sauber verklebt auch. Habt ihr sofort das gefürchtete Kondensat.
Haha, ja optimal war die Lösung nicht. Grüße
Wie habt ihr die Löcher für die Spreizdübel durch den Stoff bekommen? Und habt ihr den Stoff nur an der Rückseite fest getackert oder auf die Vorderseite geklebt?
Hi, wir haben die Löcher einfach mit einer Schere rausgeschnitten und den Stoff auf der Rückseite fest getackert. 🙂
Hallo ihr lieben!
Da ich euen Blog ja schon im Jahre 2017 entdeckt habe, frage ich mich nur Interesse-halber, ob ihr den Ausbau immer noch so angehen würdet? Da ich nämlich mein Projekt heuer im Frühjahr beginne und ich ehrlich sagen muss, dass mir eure Anleitung bis jetzt am besten gefallen hat! Danke schonmal 🙂
Hi Anna, bei jedem Camperausbau lernt man einwenig dazu :-). Wir würden eine bessere Dämmung verbauen und am ansonsten alles so belassen wie es ist.
Hey, kann ich nicht direkt auf die Metallwände das Dichtungsmaterial aufkleben?
Ja, das geht auch.
Hallo,
Ihr habt die Wandverkleidung von innen mit der Buchfolie beklebt als Dampfsperre?
Ja, so war es gedacht 🙂
Hallo, in meinem T5-Kasten fehlen die oberen Seitenwandverkleidungen. Was kann man da am besten als Verkleidung nehmen?
Hi, wir haben dafür weiße Platten aus gepressten Karton (ca. 6mm dick) verwendet. Man kann diese in fast jedem Baumarkt zu kaufen.
Hallo, gehe ich davon aus das es dann schichtenmässig so aussieht : Autowand ( karosserie), gummikork, dann kaiflex, dann die seitenwände, dann das holz und dann der stoff ? dachte daran den stoff wegzulassen und auch mit holz zu arbeiten.
liebe grüsse, omar
Hallo Omar, du kannst auch direkt Kaiflex draufkleben und anschließend mit Holz verdecken – fertig. 🙂
Fehlt ja nur noch das Panoramadach ;-D