Reifenwechsel selbst machen – und zwar ohne große Anstrengung

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Reifenwechsel selbst machen

Es ist wieder soweit, der Reifenwechsel steht an! Millionen Menschen wechseln zweimal jährlich ihre Reifen, um sicher in der passenden Jahreszeit unterwegs zu sein. Wie und wo jemand seine Reifen wechselt, ist oft unterschiedlich. Einige lassen ihre Reifen in einer Werkstatt wechseln, andere machen es in einer Garage selbst und wieder andere  wechseln ihre Reifen einfach direkt am Straßenrand.

Wir persönlich wechseln unsere Reifen selbst! Als wir vor Jahren das erste Mal unsere Reifen wechseln mussten, ließen wir uns von unserem Opa zeigen, wie man es am besten macht. Dieser hatte sein halbes Leben in der Werkstatt verbracht und führte uns ganz genau vor, wie man einen Reifen schnell und ohne größere Kraftanstrengung wechselt. Bis heute befolgen wir seine Anweisungen!

Reifenwechsel

Reifenwechsel selbst machen

Bevor wir mit dem Reifenwechsel beginnen, ziehen wir die Handbremse an und legen einen Gang ein, damit der Wagen während der Montage nicht wegrollen kann. Als nächstes legen wir unser Werkzeug für den Reifenwechsel bereit.

Als Werkzeuge kamen in der Vergangenheit immer Standardwerkzeuge wie Schraubenschlüssel und Wagenheber zum Einsatz. Eben das, was in der Regel jedes Fahrzeug mit sich führen sollte. Mit der Zeit besorgten wir uns zusätzlich einen Schlagschrauber und einen hydraulischen Rangierwagenheber, die uns den Reifenwechsel um ein Vielfaches vereinfachten. Heute benutzen wir folgendes Werkzeug: einen Schlagschrauber, einen Wagenheber, Knieschoner, Schmierfett, Gummihammer und einen Drehmomentschlüssel.

Nachdem wir unser Werkzeug gerichtet haben, suchen wir einen Reifen aus, mit dem wir beginnen möchten. Dann schieben wir den Wagenheber unter die Aufnahme und bocken das Auto so hoch auf, bis zwischen dem Reifen und dem Boden ein fingerbreiter Spalt entstanden ist.

Wagenheber

Dann nehmen wir den Schlagschrauber zur Hand und lösen die Radschrauben nacheinander heraus. Wenn ein Schlagschrauber anstatt eines Standardschraubenschlüssel verwendet wird, dann muss man die Radschrauben vor dem Aufbocken nicht lösen. Ansonsten wäre es wichtig gewesen, die Radschrauben vor dem Aufbocken zu lösen.

Radschrauben mit einem Schlagschrauber lösen

An der Stelle stehen wir vor einem Problem! Der Reifen will einfach nicht von der Nabe abgehen, obwohl die Radschrauben draußen sind. Dies passiert sehr oft. Damit der Reifen dennoch abgeht, versuchen wir folgende beiden Möglichkeiten: Die erste Möglichkeit ist, an das Rad ganz fest dran zu treten, sodass der Reifen durch die Erschütterung von selbst abgeht. Dies klappt jedoch nicht immer. Die zweite Möglichkeit ist, zu einem Gummihammer zu greifen. Mit ihm muss man von der Innenseite so lange auf den Reifen hämmern, bis er abgeht.

Endlich, es hat funktioniert. Jetzt, da wir den Reifen abmontiert haben, nehmen wir eine weiße Kreide und markieren das Rad mit vorne links/hinten links/vorne rechts oder hinten rechts. Dadurch wissen wir beim nächsten Reifenwechsel, auf welche Position der Reifen montiert werden muss. Vor dem Aufstecken des neuen Reifens, schmieren wir diesmal allerdings etwas Gleit- oder Wälzlagerfett auf die Nabe, damit der Reifen beim nächsten Mal einfacher abgeht.

Neuen Reifen montieren

Jetzt muss der neue Reifen montiert werden. Dabei beachten wir immer die Rotationsrichtung, die an der Reifenseite mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Dann stecken wir den Reifen auf die Nabe auf und fixieren diesen kurz mit den Radschrauben. Jetzt verwenden wir wieder den Schlagschrauber, mit dem wir die Radschrauben einschrauben. Nachdem der Reifen fest verschraubt ist, kommt der Wagenheber erneut zum Einsatz, um den Wagen langsam wieder in die Ursprungsposition abzusenken. Im letzten Schritt ziehen wir mit einem Drehmomentschlüssel die Radschrauben über Kreuz an, bis der Drehmomentschlüssel hörbar ein Knacken von sich gibt. Dies wiederholen wir mit allen Radschrauben. In der Bedingungsanleitung schauen wir vorher nach dem Drehmoment, der für unser Auto angegeben ist.

Nachdem wir ein Rad gewechselt haben, wenden wir die gleiche Prozedur auf die restlichen Reifen an. Eben so lange, bis wir alle Reifen gewechselt haben. Direkt danach fahren wir an eine Tankstelle und überprüfen den Reifenluftdruck. Nach circa 50 Kilometern Fahren schauen wir auch noch einmal nach den Radmuttern, denn es kann vorkommen, dass diese sich direkt nach der Montage wieder lockern.

Fazit

Wenn man etwas Zeit hat, kann man seine Reifen auch selbst ohne größeren Aufwand wechseln. Dabei reichen die Standardwerkzeuge wie Wagenheber und Schraubenschlüssel aus, die in der Regel jedes Fahrzeug mitführt. Wenn man sich das Reifenwechseln erleichtern möchte, dann kann man sich einen Schlagschrauber und einen Rangierwagenheber zulegen. In der Regel reicht eine Stunde aus, um seine Reifen zu wechseln.

Weitere Tipps zum Thema Reifenwechseln und dem neuesten Bussgeldkatalog 2022 als ebook findet ihr unter bussgeldkatalog.net/reifenwechsel/

Wir hoffen, wir konnten euch mit unserer Anleitung beim Reifenwechsel behilflich sein.

Diese Werkzeuge und Hilfsmittel kamen bei uns zum Einsatz.

Wagenheber Schlagschrauber Drehmomentschlüssel Schmierfett Knieschoner

*Wenn ihr weitere Informationen über diese Produkte haben wollt, dann klickt auf die Bilder.

Wie immer freuen wir uns auf eure Kommentare und Erfahrungen.

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16 Kommentare

  1. Super beschrieben,

    ich habe dieses Jahr zum ersten mal selbst Reifen gewechselt wegen Corona Kontakt Vermeidung.
    Auch dank deinen Artikel erfolgreich gemeistert.

    Danke Gruß Simone

  2. Es handelt sich hier um einen Räderwechsel. Ein Reifenwechsel sollte nur von der Werkstatt durchgeführt werden. Kleiner, aber feiner Unterschied.

  3. Hi, danke für den hilfreichen Beitrag. Wir haben die Winterreifen aus Braunau am Inn und haben überlegt, ob wir sie selbst wechseln. Der Peugot ist aber unser erstes Auto und so wissen wir gar nicht, wie das geht. Schön, dass du dir die Mühe gemacht hast.

  4. Danke für die Anleitung! Wenn man noch nie selbst einen Reifenwechsel machen musste, ist das keine leichte Aufgabe. Aber ich habe es zum Glück und dank Anleitung hinbekommen!

  5. Als jemand, der sich seit Vollendung des 18. Lebensjahres mit Sommerreifen, Winterreifen, Ganzjahresreifen, Reifenwechsel und dem ganzen Pipapo auskennt (und mittlerweile sogar seit einigen Jahren beruflich mit Reifen zu tun hat), schockiert es mich immer wieder, wie viele Leute sich nicht selber um den Reifenwechsel kümmern.
    Gerade jetzt, wo nach und nach die Saison der Sommerreifen in Teilen Deutschlands startet, sehe ich haufenweise Leute, die sich nicht selber trauen, ihre Sommerreifen aufzuziehen und es machen lassen.

    Anleitungen wie diese sind sehr nützlich, allerdings wäre es vielleicht besser gewesen, den kompletten Vorgang ohne den Schlagschrauber zu beschreiben? Kann mir nicht vorstellen, dass viele Ottonormal-Fahrer für das zweifache Reifenwechseln im Jahr so ein Werkzeug zur Hand haben. Ich wechsel zumindest seit Jahren nur mit einem normalen Schraubenschlüssel.

    • Oben wird ja nur Räder wechseln beschrieben, REIFEN werden da KEINE demontiert und neu aufgezogen…! Und einen Reifen von der Felge runter und einen anderen drauf zu bekommen, ist nicht so easy, besonders OHNE Reifenmontiermaschine, wie sie eine Werkstatt hat…

  6. Cooler Artikel! Ich habe ihn mal meiner Freundin geschickt, mal schauen ob die nun Ostern die Räder selber wechseln kann oder ich das wieder machen muss 😉

  7. Leider bin ich als Frau, ganz alleine auf mich gestellt und muss meine Reifen selbst wechseln. Aber dank den Tipps habe ich es mit viel Mühe und viel Zeit endlich geschafft meine Reifen zu wechseln. Vielen dank dafür.

    Gruß Anna

  8. Hätte es nicht gedacht, aber dank dieser Anleitung und ein paar YouTube Videos habe ich es dieses Mal zum ersten Mal selbst geschafft, von Sommer- auf Winterreifen zu wechseln.

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Nadine

  9. So wie ich’s mag – wenig Text – viele Bilder!

    Bei praktischen Sachen wie dem Reifenwechsel brauche ich immer Veranschaulichungen. Was will man mehr!

    Danke und viele Grüße.

  10. Schön nachvollziebar geschrieben!
    Wir machen es auch immer selbst. Wobei wir aber noch zusätzlich die zwei Reifen die am besten sind, (schon eine Saison gefahren, natürlich nicht bei neuen) hinten montieren, da so bei gefährlichen Situationen das Heck nicht ausbricht.
    Liebe Grüsse
    Veronica

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