Wir haben es wieder getan und unseren Camper komplett neu umgebaut. Der Camperausbau aus dem letzten Jahr war ja ganz toll, aber durch unsere Roadtrips hatten wir so viele neue Ideen gewonnen, dass wir einfach nicht widerstehen konnten. Neben vielen neuen Features hatten wir diesmal auch mehr auf das Design geachtet und versucht, dem Innenausbau einen skandinavischen Look zu verpassen.
Dieser Ausbau hat uns auch unserem Ziel etwas näher gebracht, den Camperausbau so flexibel wie nur möglich zu machen. Was detailliert bedeutet, dass zwar der Innenausbau fest verschraubt, aber auch in circa einer Stunde wieder komplett ausgebaut werden kann. Es hat den Vorteil, dass man mit dem Gewicht des Innenausbaus nicht herumfahren muss, wenn keine Roadtrips anstehen sollten.
In diesem Artikel möchten wir euch in einer Art Übersichtsanleitung zeigen, was wir alles gemacht haben und wie wir die Herausforderungen gemeistert haben, die mit einem Mini-Camper einhergehen. Wir beginnen mit dem Küchenblock.
Der Camper-Küchenblock mit Spülbecken und Wasserhahn
Die Aktivitäten, die uns auf unseren Roadtrips am meisten genervt hatten, mussten logischerweise zuerst verbessert werden. Das bedeutete für uns, dass wir einen Küchenblock wollten, der ein Spülbecken, einen Gaskocher, einen Wasserkanister, einen Wasserhahn und einen Tisch in einem vereint. Dadurch wollten wir nicht nur Platz sparen, sondern auch komfortabler und schneller kochen beziehungsweise spülen können.
Zwei ausziehbare Gaskocher für drinnen und draußen
Bevor wir mit dem Bau unseres Küchenblock beginnen konnten, mussten wir uns entscheiden, an welcher Stelle dieser stehen sollte. Denn wenn der Küchenblock im Nachhinein falsch aufgebaut oder platziert wird, dann ärgert man sich unnötig bei jedem Roadtrip. Deshalb überlegten wir sehr genau, in welche Richtung die einzelnen Schubladen ausziehbar sein sollten und warum.
Wie ihr oben sehen könnt, haben wir uns für zwei ausziehbare Schubladen entschieden, auf denen jeweils ein Gaskocher untergebracht war. Die erste Schublade sollte sich nach außen ausfahren lassen, damit ein Kochen bei gutem Wetter zum Teil draußen stattfinden konnte (siehe Bild oben) und die zweite Schublade sollte sich in den Fahrzeuginnenraum ausfahren lassen, damit man bei schlechtem Wetter notfalls auch drinnen kochen kann.
Wir hatten mobile Gaskocher mit jeweils einer Gasflamme und Gaskartusche verwendet. Diese hatten nicht nur innerhalb des Busses den Vorteil, dass wir sie flexibel stellen konnten, sondern ermöglichten es uns auch zum Beispiel draußen auf einem Picknicktisch zu kochen. Die Gaskocher konnte man einfach herausnehmen und irgendwo aufstellen und kochen.
Hier findet ihr ähnliche Gaskocher, wie die, die wir im Einsatz hatten:
Gaskocher |
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Ein Spülbecken unter einem ausschiebbarem Tisch
Die Spüle wurde bei diesem Camper-Ausbau gut versteckt, denn wir haben sie unter einem ausschiebbarem Tisch eingebaut. Dadurch hatten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und keinen weiteren Platz verschwendet. Wenn das Spülen anstand, dann wurde der Tisch einfach weggeschoben und diente währenddessen als Ablage für das gespülte Geschirr.
Das Beste an der ganzen Konstruktion war der einfache, günstige und drehbarer Wasserhahn, der uns in Verbindung mit einer Wasserpumpe und einem 30l Wasserkanister jeden Tag versüßte. Diesen möchten wir nicht mehr missen, denn er vereinfachte das Spülen, das Zähneputzen, das Wasser holen und das Trinken auf Knopfdruck ungemein.
Der Aufbau ist ziemlich simpel. Im Grunde wird nur ein Wasserhahn benötigt, der mit der Tauchpumpe durch einen Schlauch und ein Kabel verbunden ist. Zusätzlich braucht man noch eine Stromquelle wie zum Beispiel eine Batterie, die die Pumpe antreibt. Die Tauchpumpe kommt dann in den Wasserkanister und befördert das Wasser zum Wasserhahn auf Knopfdruck.
Hier findet ihr die gesamte Ausrüstung, um eine gleiche oder ähnliche Spülfunktion nachzubauen:
Automatik-Wasserhahn |
30l-Wasserkanister |
Tauchpumpe |
Camping-Spülbecken |
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Tipp: Bei der Tauchpumpe sollte man unbedingt auf die Breite achten, da sie, wenn sie zu breit ist, nicht mehr durch die Öffnung des Wasserkanisters passt. Sollte man keine schmale Tauchpumpe finden oder schlicht schon eine breite Tauchpumpe zuhause haben, muss man sich einen Weithalskanister mit größerer Öffnung holen. Dann passt wieder alles.
Die Sitzbank inklusive Kühlschrank und Geschirr
Wir haben uns lange überlegt, wo der beste Platz für unsere thermo-elektrische Kühlbox und das Geschirr sein könnte. Auf der einen Seite sollte sich sich beides in der Nähe des Küchenblocks befinden, auf der anderen Seite sollte es sicher verstaut sein.
Nach unseren Erfahrungen geht man nur zwei bis drei Mal pro Tag an die Kühlbox und an das Geschirr. Deshalb entschieden wir uns, die Kühlbox in einer extra dafür konstruierten Sitzbox mit Klappen unterzubringen. Die Lösung war nicht ideal, weil man vorher aufstehen musste, um die Klappe der Sitzbank öffnen zu können, um an die Produkte in der Kühlbox zu kommen. Hier wäre eine herausschiebbare Lösung besser gewesen. Allerdings war das bei uns nicht möglich, weil bei dieser Lösung der Tisch im Weg gewesen wäre.
Jedenfalls findet ihr hier die Produkte, die wir im Einsatz hatten und mit denen wir gut zurecht kamen:
Camping Wasserkocher |
Grillaufsatz für den Gaskocher |
Camping-Kochset |
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Ein Seitenregal im Camper für Geschirr, Lebensmittel und Badesachen
In dem Küchenblock und in der Sitzbank konnten wir zwar das ein oder andere unterbekommen, jedoch reichte der Platz noch lange nicht aus, um all unsere Sachen unterzukriegen. Deshalb bauten wir ein Seitenregal mit mehreren Fächern und Klappen ein.
Im Nachhinein hatte sich das Regal auf unserem Roadtrip sehr gut bewährt und war auch sehr leicht zu handhaben. Wir haben für jedes Utensil zusätzlich Plastikkörbe verwendet und die Sachen in diesen verstaut. Dadurch konnte man alles ordentlich und übersichtlich im Regal einordnen ohne dass es herumgerutscht ist.
Beim Einordnen hatten wir darauf geachtet, dass Sachen, an die man öfters muss, in die offenen Regale kommen. Alles andere hatten wir so gut wie nur möglich in den Fächern mit Klappen verstaut. Insgesamt hatten wir drei Klappen: Eine ganz unten für den Besen und das Putzzeug, eine in der Mitte für die Lebensmittel und eine oben für die Pflegeprodukte, die sich hinter dem Spiegel befanden.
Tipp: Beim Geschirr sollte man auf leichtes Material setzen und sich ein Melamingeschirr zulegen, welches recht stabil und leicht ist. Zusätzlich sollte man vor dem Aufbau des Regals einige Plastikkörbe besorgen, damit die Breite des Regals festgelegt werden kann. Als letzten Tipp würden wir euch zum Verschluss der Klappen Schlossriegel empfehlen, damit diese beim Fahren nicht aufgehen.
Melamingeschirr |
Körbchen |
Schlossriegel |
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Ein selbst gebautes Bett aus zwei Teilen mit Klappen zum Staufach
In unserem letzten Camper-Ausbau hatten wir ein Bett eingebaut, welches aus einem Stück bestand und fast durch den ganzen Bus ging. Diesmal hatten wir es jedoch in zwei Teile getrennt, weil wir mehr Sitzgelegenheit haben wollten.
Das größere Teil war im Grunde ein Quader von circa 1,60 x 1,0 x 0,4 Meter und das kleinere Teil war unsere Sitzbank mit den Maßen 0,5 x 1,0 x 0,4 Meter. Damit war das Bett natürlich nicht lang genug, weshalb wir noch verkürzte Holzlatten verwendeten, um den Zwischenraum zu überbrücken und damit das Bett zu einem Ganzen zu machen.
Beim größeren Betteil nutzten wir den Bettkasten als Stauraum. Um leichter an die Sachen zu kommen, hatten wir den Holzrost mit Scharnieren eingebaut, damit man diesen schnell und einfach hochheben konnte. Zusätzlich gab es noch zwei Seitenklappen, die wir jedoch kaum verwendeten. Wie man auf den Bildern sehen kann, hatten wir die ganzen Sachen wie Rucksäcke, Kleidung und weitere Lebensmittel in einfache Einkaufskörbe aus Plastik einsortiert. Dadurch war alles gut verstaut und rutschte beim Fahren nicht hin und her.
Unser Bett war insgesamt etwas länger als 2 Meter und die Breite betrug 100 cm. Bei der Matratze hatten wir uns für eine Dicke von circa 10 Zentimetern entschieden, damit eine normale Sitzhöhe beibehalten werden konnte.
Im Vergleich zu unserem letzten selbst gemachten Bett im Camper, hatte uns dieser Ausbau von der Praxis her viel besser gefallen. Wir mussten zwar abends und morgens das Bett immer wieder neu richten, das hat sich jedoch gelohnt, weil wir dafür den ganzen Tag an einem normalen Tisch sitzen konnten, dank des aufgeteilten Bettes.
Hier findet ihr die Produkte dazu:
Matratze 90x200x11 cm |
Klapptisch |
Klappbox |
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Schuhregal und zwei Kleiderfächer mit Klappen
Als letztes hatten wir eine Art Kommode inklusive Schuhregal gebaut. Dieses Regal hielten wir einfach. Unten befanden sich die Schuhe, die auf einfachen Holzlatten standen und nebenan war der zusätzliche Wassertank für die Dusche befestigt. Oben waren zwei Fächer für Kleidung und sonstige Sachen, die es noch zu verstauen galt.
Das Schuhregal hatten wir im hinteren Bereich des Fahrzeugs eingebaut, weil man nicht so oft an dieses heran musste. Ein Paar Schuhe hatten wir natürlich immer an und wechselten diese nur wenn wir wandern gingen oder Flipflops für den Strand brauchten.
An die anderen Fächer kamen wir auch vom Innenraum aus heran, da sich die Klappen nach oben öffnen ließen. Wie ihr sicherlich zusätzlich bemerkt habt, war unsere Dusche ebenfalls hinten in die Heckklappe eingebaut, wie wir das angestellt hatten könnt ihr hier nachlesen.
Eine Wimpelkette für den Camper musste sein
Hier möchten wir euch noch einige Features zeigen, die unser Camper zur Verschönerung bekam. Der ganze Stolz war eine einfache Wimpelkette, die unglaublich viel hermachte und stets eine super Urlaubsstimmung verbreitete.
Damit war aber noch lange nicht Schluss, denn wir hatten zusätzlich einen Rollo aus Bambus, ein kleines Fischernetz und einen Spiegel mit Muscheln angebracht. Das Ganze sah im Zusammenspiel mit einer tollen Aussicht auf die Natur wie auf dem Bild aus.
Tipp: Im Campingmobil zu reisen ist eine tolle Sache. Dabei sollte man die Dekoration nicht vergessen, denn es macht viel aus, wie es in einem Camper aussieht. Es muss nicht viel Dekoration sein, es reichen bereits einige Kleinigkeiten, die dem Ganzen seinen individuellen Look verpassen.
Solltet ihr euch jedenfalls entscheiden Dekoration zu verwenden, haben wir hier einige passende Produktempfehlungen dazu:
Wimpelkette |
Deko Fischernetz |
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Fazit zu unserem neuen selbst ausgebauten Camper
Für uns hat sich der Campingumbau gelohnt und das nicht nur weil wir vieles verbessern konnten, sondern weil wir viel Spaß beim Umbau hatten und noch mehr danach beim Reisen. Nach dem Camper-Umbau ist man immer gespannt, wie sich das Ganze in der Praxis bei der Reise verhält.
Wir konnten in diesem Bericht natürlich nicht detailliert berichten, wie wir alles umgesetzt hatten, aber das wollten wir an der Stelle auch noch gar nicht. Es sollte nur eine Übersicht für euch sein, denn die genauen Anleitungen zum Ausbau folgen in der Zukunft hier beim Bringhand Blog.
Wie sich der Camper auf unseren Reisen geschlagen hat, könnt ihr hier nachlesen, denn wir haben schon unseren ersten Roadtrip durch Norwegen hinter uns.
Wie immer freuen wir uns über eure Kommentare und Erfahrungen zu diesem Thema.
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Hei!
Sehr coole Arbeit von euch!
Habt ihr die einzelnen Elemente eigentlich am Boden fixiert?
Für euren Vorgänger war der Plan ja, den Transporter auch als solchen im Alltag nutzen zu können. War das möglich?
Lg
Hallo Joachim,
ja die Elemente sind am Boden und auch an der Wand fixiert, damit diese nicht herumrutschen. Wir haben es so aufgebaut, dass der Transporter auch im Alltag nutzbar bleibt. Wir können fast den gesamten Innenausbau innerhalb von Minuten wieder ausbauen, wenn wir zum Beispiel etwas transportieren müssen. Grüße
Sehr coole Inspiration für die eigene Kreativität. Das ist das Problem, wenn man einmal fertig ist mit seinem Ausbau, kommen schon wieder neue Ideen für Verbesserungen oder Anregungen wie durch deinen Artikel. Wir haben auch einen Transporter zu einem Camper ausgebaut und sind damit mehrere Monate durch Skandinavien. Jetzt werden wir demnächst wie ihr auch, neue Optimierungen vornehmen. Habt ihr kein Dachfenster im Camper eingebaut? Ohne würde ich nicht mehr reisen wollen.
Danke für den Artikel und euch noch viel Spaß beim Reisen und Umbauen 🙂
Liebe Grüße
Björn
Hi Björn, ja du hast recht, dass mit dem Ausbau lässt einen nicht mehr los ;-). Wir haben keine Dachfenster drin, wollten zwar eins, sind aber nicht mehr dazu gekommen. Jetzt überlegen wir uns, ob wir doch lieber für die Zukunft für ein Expeditionsmobil ansparen und dann ausbauen :-D.
bravo!!
Coole Sache. Sehr inspirierend, es auch endlich selbst zu tun. Habe das auch schon lange vor und warte immer auf den richtigen Zeitpunkt. Aber den gibt es nicht. Am Ende muss man wohl einfach anfangen 🙂
Hi Nadine, wollte mal nachfragen, ob du mit dem Camper-Ausbau begonnen hast? LG.
chapeau!
Danke! 🙂