Trinidad war nach Havanna unser nächster Stopp auf unserer Reise durch Kuba. Mit dem Viázul-Bus, von dem wir schon so viel gehört hatten, gelangten wir von Havanna aus dorthin. Trinidad ist eine kleine alte Stadt, die auf einigen Hügeln nahe der Küste erbaut wurde und seitdem die Hügel mit vielen kleinen bunten Häusern schmückt.
Trinidad war von Beginn an anders als Havanna. Kleiner, ruhiger, aber dennoch voll mit Touristen – vor allem in der Altstadt. Verwunderlich war das keineswegs, denn die Stadt ist auf der Liste der UNESCO gelandet und zählt seitdem als Weltkulturerbe. Für uns bedeuteten die vielen Touristen, dass wir oft früher aufstehen mussten, um schöne Fotos knipsen zu können. Denn wenn die anderen noch im Bett lagen, musste man die Gunst der Stunde nutzen.
Fotos, die wir von Trinidad knipsen wollten
Auf unserem Plan stand ganz oben, einige Fotos von den schönen Gassen und den Oldtimern zu knipsen. Dazu einige Fotos von den Menschen und wie sie tatsächlich leben. Dann noch einige Fotos von der wunderschönen Altstadt und den bunten Häusern und wenn wir ein wenig Glück haben, dann noch einige Fotos von herumstreunenden Hunden und Katzen. Am besten natürlich alles auf einem Foto zusammen. Ansonsten ließen wir uns überraschen, was uns so vor die Kamera lief.
Der Fußmarsch begann im nicht touristischen Teil von Trinidad
Unsere Unterkunft lag nicht in der Altstadt, sondern etwas weiter weg vom touristischen Zentrum. Das war für uns okay, denn so konnten wir das Leben der Kubaner vom Fenster aus beobachten und einige Fotos vom bunten Treiben der Einheimischen knipsen. Das normale Leben der Kubaner war für uns sowieso interessanter als die Touristen-Hotspots in der herausgeputzten Altstadt.
Unsere Casa hatte es in sich und sah von außen eher wie ein verlassenes Militärgebäude als ein Gästehaus aus. Als wir dort ankamen, waren wir zugegebenermaßen etwas geschockt, aber das war nur der erste Moment.
Von innen war die Casa gar nicht so übel. Wir hatten sogar ein eigenes Pferd vor der Haustür, das jeden Morgen den Rasen mähte. Jedenfalls war dies der Ort, von dem aus wir immer unsere Spaziergänge in die Altstadt beziehungsweise ins Zentrum begannen.
Der Transport in Trinidad hat was etwas Besonderes
Schöne Oldtimern und bunte Häuser zu finden, war in Trinidad eine leichte Aufgabe. Denn hinter jeder Ecke lauerten sowohl schnuckelige Häuschen wie auch prachtvolle Oldtimer. Auch Einheimische bekam man überall in den Gassen vor die Linse.
Oldtimer, bunte Häuschen und Kubaner waren aber nicht das Einzige, was vor die Kamera kam. Auch Pferde und Pferdekutschen prägten das Bild. Pferdekutschen waren in Trinidad ein beliebtes Transportmittel für alles, was man transportieren konnte. Auf dem unteren Bild sieht man zum Beispiel einen gespannten Karren mit Ziegelsteinen.
Allerdings wurden die Pferdekutschen nicht nur zum Transport von Dingen verwendet, sondern man nutzte sie auch, um Touristen durch die Stadt zu chauffieren. So manch ein müder Tourist schnappte sich eine Pferdekutsche und ließ sich durch Trinidad transportieren.
Das Lieblingstransportmittel in Trinidad war trotzdem eindeutig das Fahrrad! An jeder Ecke sah man Transportfahrräder, die nicht nur Menschen von den Märkten heimbrachten, sondern auch Touristen von A nach B transportierten. Jedenfalls mussten die Besitzer der Fahrräder ganz schön in die Pedalen treten, denn Trinidad ist nicht immer eben, sondern liegt auf einigen Hügeln und die Straßen sind zudem vielmals gepflastert.
Wer kein Transportfahrrad hatte, der nahm ein einfaches Fahrrad und nahm seine Kinder einfach hinten auf dem Gepäckträger mit. So wie auf diesem Foto, als ein Vater seinen Sohn zur Schule fährt!
Das Leben der Kubaner spielt sich auf der Straße ab
Das Leben der Kubaner spielte sich in Trinidad ganz klar auf der Straße ab. Einige Einheimische streckten ihre Köpfe aus dem Fenster, um sich von Vorbeilaufenden die neusten Infos einzuholen. Andere schoben irgendwelche Karren mit Früchten durch die Straße und wieder andere versuchten mit kleinen Straßenverkäufen ihr Gehalt aufzubessern.
Wenn man genau hinsah und sich wirklich einige Minuten Zeit nahm, dann entdeckte man viel Interessantes. Dazu musste man nicht weit laufen. Meist reichte eine Straßenecke aus. Von alten Kubanern mit Stöcken, bis zu Nonnen oder schönen Business-Kubanerinnen konnte man alles entdecken und sogar dabei noch Domino spielen.
Alte und bunte Gassen in Trinidad auf Kuba
Die Altstadt von Trinidad erreichten wir erst ein wenig später, da es allein in unserer Gegend so viel zu sehen gab. Man merkte schon unterwegs, dass man sich dem historischen Zentrum näherte. Je näher wir kamen, desto holpriger wurden die Wege. Kopfsteinpflaster säumten das Straßenbild und hunderte bunte kleine Häuschen reihten sich rechts und links der Straßen aneinander.
Von den vielen Gassen konnten wir ehrlich gesagt nicht genug haben und knipsten fast jede Gasse ab, in die wir einbogen. Am liebsten hätte ich anstatt der Kamera ein Stativ mit Leinwand ausgepackt und angefangen mit Öl-Farben zu malen. Künstler würden es hier lieben. Besonders schön fanden wir es, wenn es vorher regnete, wie auf diesem Foto unten zu sehen ist.
Auch wenn vieles in Trinidad alt war, hieß es nicht, dass die Kubaner es nicht sauber hielten. Immer wieder sahen wir Einheimische, die mit einem Besen und einem Eimer Wasser ihr Haus und den Eingang putzten. Jedenfalls war uns das ein Foto wert!
Oldtimer in den Gassen Trinidads
Nicht immer waren die Gassen leer. Manchmal parkten auch Oldtimer, die das Bild der Gassen verschönerten. Das Bunte wurde dadurch noch bunter. Immer wenn man in die Kamera schaute und ein Foto knipste, dachte man, dass man sich einen 60er Jahre Hollywood-Film ansah.
Oldtimer waren nicht nur zum Spaß der Touristen da, sondern ein wichtiger Teil des alltäglichen Lebens in Kuba. So wie hier auf dem Bild, auf dem man einen Oldtimer erkennen kann, der zum Transport verwendet wird und gerade repariert wurde, als wir vor Ort waren.
Ehrlich gesagt würde jedes andere Fahrzeug, das nicht einem Oldtimer entspricht, rein von der Optik her auch gar nicht so gut in diese Gassen passen. Es ist so, als wären sowohl die Gassen für die Oldtimer gemacht als auch die Oldtimer für die Gassen.
Das Zentrum Trinidads in Kuba
Je näher man sich dem historischen Zentrum Trinidads näherte desto mehr Touristen liefen einem über den Weg und desto sauberer und schöner wurden nicht nur die Straßen sondern auch die Häuser. Das historische Zentrum war ganz klar auf den Tourismus ausgerichtet.
Der Weg bis ins Zentrum über die gepflasterte Straße war zu Fuß nicht immer einfach. Deshalb ließ sich so mancher Tourist mit einer Pferdekutsche transportieren und im Zentrum absetzen. Ein Vergnügen war es wahrscheinlich weder für das Pferd noch für die Touristen.
Der Besuchermagnet schlechthin war die gelbe Kirche, von dessen Kirchturm aus man einen tollen Ausblick über die Dächer Trinidads hatte und im Hintergrund die schönen Berge sah. Wir konnten natürlich auch nicht widerstehen und statteten dem Gebäude einen Besuch ab. Das wohl am meisten fotografierte Fenster in Trinidad ist diese runde Öffnung, die sich im Kirchturm befand.
Wer keine Lust auf die Kirche hatte, der konnte unten in einem kleinen Park den Musikanten zuhören. Vom Gittaristen bis zum Coco-Bongo Typen war alles dabei und wer mochte, konnte sich die Musik auch auf CD mit nach Hause nehmen.
Um die Kirche herum gibt es viele Gassen, sodass man schön spazieren gehen konnte. Dabei diente der Turm als Orientierungspunkt.
Das Leben der Kubaner im Zentrum Trinidads war vom Tourismus bestimmt und die Kubaner verdienten sich ihre Brötchen mit dem Tourismus. Einige arbeiteten für die Restaurants, andere als Transporteure, wieder andere waren Musikanten oder einfache alte Menschen, die auf einer Treppe posierten und als Fotomotiv ihre Münzen verdienten. Alle waren sich an diesem Ort einig. Die Touristen bekamen das, was sie von Kuba erwarteten und die Kubaner das, was sie von den Touristen erwarteten.
Wer mit den vielen Fotos nicht bedient gewesen war, der konnte sich zudem noch einige Souvenirs mitnehmen!
Souvenirs aus Trinidad für Zuhause
Auf jeder Straßenseite befanden sich kleine Restaurants, Souvenirgeschäfte oder Cocktailbars. Von Mojito bis Cuba Libre war alles dabei. So mancher Tourist hatte nach einem Glas schon genug, denn den Alkoholgehalt sollte man nicht unterschätzen. In den Souvenirgeschäften konnte man sich zwischen den typischen kubanischen Hüten, Schlüsselanhängern, Magneten und Skulpturen entscheiden. Für Erinnerungsstücke war gesorgt.
Auffallend waren die vielen kleinen Kunstgeschäfte, die neben Souvenirs Öl-Gemälde aller Art verkauften. Wer ein wenig Kuba nachhause mitnehmen wollte, der war bei den Künstlern gut aufgehoben. An Motiven gab es genug und bestimmt war für jeden etwas dabei. Wir entdeckten auch für uns das eine oder andere Gemälde, jedoch waren diese zu groß, um sie zu transportieren. Schließlich hatten wir noch eine längere Reise vor uns.
Auf dem Rückweg durch die Gassen Trinidads
Auf dem Rückweg vom Zentrum in unsere Casa machten wir noch die eine oder andere schöne Entdeckung in den Gassen. So entdeckten wir unter anderem dieses schöne gelbe Haus mit der kubanischen Flagge.
Wie ihr seht, haben es uns die bunten Gassen angetan. Nicht alles Gassen waren voll mit Touristen. Wir fanden auch einige Gassen, in denen sich fast nur Einheimische aufhielten und ihrem täglichen Leben nachgingen.
Das Schöne an Trinidad war, dass man stundenlang durch die Gassen wie in einem Labyrinth spazieren konnte und es immer wieder etwas Neues zu entdecken gab. Wenn man die Architektur und das Bunte liebt, dann wird man die Gassen in Trinidad bestimmt mögen.
In der Dunkelheit und bei Regen durch Trinidad
Als wir schon fast wieder in unserer Casa ankamen, war es bereits dunkel und es roch nach Regen. Der Regen war für uns eine willkommene Abwechslung nach einem so heißen Tag. Zudem boten der Regen und die Dunkelheit ein ganz anderes Bild von den Gassen und den Oldtimern. Diese Atmosphäre mussten wir einfach in Fotos einfangen. So wie diesen schönen Oldtimer in einer der nassen Gassen.
Oder diesen hier, der an einem Straßenrand bei einem Luxushotel parkte. Bei Nacht konnte man so einiges an Fotos knipsen und es war sogar besser als bei Tag, denn es war schön kühl und sicher sowieso.
Zum Schluss, als der Regen wieder einbrach und das Mondlicht die Gassen sichtbar machte, gelang uns noch dieses Foto. Trinidad war einfach bei jedem Wetter und Licht ein Kunstobjekt für sich.
Mit dem letzten Foto endete auch unser Trip durch Trinidad an diesem Tag. In den nächsten Tagen entdeckten wir natürlich noch viel viel mehr, aber das würde den Rahmen dieses kleinen Berichts sprengen.
Fazit zu Trinidad in Kuba
Trinidad war wie schon Havanna ein Paradies für Künstler, Träumer und Fotografen. Die vielen bunten Gassen mit den tollen Oldtimern, den herumstreunenden Tieren und den Kubanern ergaben tausende Fotomotive an denen man sich nicht satt sehen konnte. Wir verließen Trinidad mit sehr vielen schönen Fotos, die bestimmt irgendwann bei uns zu Hause einige Fotorahmen zieren werden.
Herumlaufen und Fotos knipsen kann auf die Dauer ganz schön anstrengend sein, sodass wir auch Tage hatten, an denen wir einfach nur den nahegelegenen Strand aufsuchten und das Meer genossen.
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Richtig toller Beitrag mit super Bildern, da glaube ich selbst fast, dass ich auf einer Kuba Reise bin!