Costa Rica: Roadtrip nach La Fortuna zum Vulkan und der Tierwelt

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La Fortuna in Costa Rica und die Tierwelt

La Fortuna in Costa Rica war der nächste Anfahrtsort auf unserem Roadtrip nach der Hauptstadt San José. In La Fortuna und Umgebung wollten wir vor allem am Fuße des Vulkans Arenal wandern gehen und im Dschungel exotische Tiere wie Tukane, Faultiere, Schlangen, Kolibris, Blattschneiderameisen und Papageie entdecken. Insgesamt buchten wir uns für drei Nächte in einer Unterkunft nahe des Ortes ein. Diese Zeit sollte erst einmal ausreichen, um unseren Hunger nach dieser besonderen Natur zu stillen.

Die Strecke zwischen San José und La Fortuna

Der Ort La Fortuna liegt direkt am Fuße des berühmten Vulkans Arenal, der das letzte mal im Jahr 2010 ausgebrochen ist. Mit dem Fahrzeug gelangt man nach La Fortuna am besten, wenn man von San José aus in Richtung San Ramon fährt. Die Straßen sind asphaltiert und in einem sehr guten Zustand. Zudem ist die Aussicht auf den Dschungel und die Umgebung beim Fahren sehr schön. Zu Beginn waren wir ein wenig besorgt, weil man uns gesagt hat, dass man einen Geländewagen benötigt. Dies war jedoch überhaupt nicht der Fall. Wir hatten keinerlei Probleme, die Strecke zu  meistern!

Unterschätzt hatten wir ein wenig die Fahrtdauer. Denn obwohl La Fortuna von San José aus nur circa 100 Kilometer entfernt ist, braucht man wegen der kurvigen Straßen doch etwas länger. Wir waren locker zwei Stunden unterwegs bis wir in unserer Unterkunft in La Fortuna ankamen.

Der Ort La Fortuna

Der Ort La Fortuna erinnerte mich ein wenig an Queenstown in Neuseeland. Hier gab es kleine Restaurants, einige Supermärkte, Banken und vor allem viele Touren-Anbieter. Als Besucher war man in La Fortuna gut aufgehoben, denn der ganze Ort war auf die Gäste aus dem Ausland ausgerichtet und die Einwohner waren Fremden gegenüber super freundlich. Es ist ein kleiner Ort mit einem schönen Park im Zentrum, um den sich die ganzen Geschäfte angesiedelt haben. Langweilig wird es in La Fortuna für all diejenigen nicht, die die Natur und Tierwelt lieben, denn die Umgebung hat diesbezüglich viel zu bieten.

La Fortuna Park und Kirche im Zentrum

Unsere Unterkunft in La Fortuna

Unsere schlichte und einfache Unterkunft hatten wir vorher über Airbnb für 35 Euro die Nacht gebucht. Wir hatten zwei Schlafzimmer, eine kleine Küchenecke, eine Waschmaschine, eine Toilette mit heißer Dusche und einen kleinen Wohnraum. Die Unterkunft lag circa zwei Kilometer vom Ortszentrum La Fortunas entfernt. Das Besondere war die Aussicht auf den Vulkan Arenal und die Brüllaffen im angrenzenden Dschungel, die wir alle paar Stunden hörten. Alles in allem hatte unsere Unterkunft also eine gute Lage, um drei Tage dort zu verbringen.

Unterkunft in La Fortuna in Costa Rica

Das Einzige, an was wir uns in Zentralamerika nicht gewöhnen konnten, waren die sogenannte „Suizid-Showers“ oder auf deutsch auch „Selbstmordduschen“. Diese wurden so genannt, weil sie einen Durchlauferhitzer direkt im Duschkopf haben und die Stromkabel oft nicht sachgerecht angebracht sind. Deshalb kursieren viele Horrorgeschichten über diese Duschen. Manche sagen, es kann sein, dass es die letzte Dusche deines Lebens wird. Deshalb gingen wir oft mit einem Schuss Galgenhumor in die Dusche! Zum Glück ist aber nie etwas passiert, außer dass man manchmal Blitze über dem Kopf sah.

Suizid Shower in Costa Rica

Selbst kochen steht auf unserem täglichen Programm

Da wir eine eigene Küche hatten, kochten wir auch in La Fortuna wie so oft selbst. Wir reisen langsam und haben Zeit zum Kochen. Wer jedoch wenig Zeit hat, kann einfach in einem der Sodas (Imbisse) etwas Essen gehen. Andernfalls gibt es in La Fortuna mehrere Supermärkte, die fast alle Lebensmittel anbieten. Wir kauften im Supermarkt „MegaSuper“ für die nächsten Tage ein und bezahlten mit der Kreditkarte an der Kasse, so ersparten wir uns die ständigen Abhebegebühren beim Geldautomaten.

Natur und die Tierwelt um La Fortuna

Die meisten Touristen kommen nach La Fortuna wegen des Vulkans Arenal. Denn der imposante Vulkan mit all seinen Ausbrüchen in der Vergangenheit hat den Ort auch berühmt gemacht. Neben des Vulkans gibt es zudem eine wunderschöne Natur und Tierwelt um den Vulkan herum, die man beobachten kann.

Faultierpark in La Fortuna (Sloth watching Trail)

In La Fortuna kann man viele Tiere beobachten. Das Erste, was einem auf dem Weg begegnet, wenn man in La Fortuna herum fährt, ist der Sloth-Park (Faultierpark), den man kaum übersehen kann. Da wir noch nie Faultiere gesehen hatten, entschieden wir uns, diesen Park zu besuchen. Der Eintritt kostete 12 Euro pro Person und die Faultiere konnte man entweder selbst in den Bäumen suchen oder sich zusätzlich einen Guide buchen, der einem die Tiere zeigte. Wir entschieden uns für eine Tour ohne Guide.

Stolz brachen wir auf und suchten die Baumkronen ab. Wir suchten und suchten, jedoch war kein Faultier weit und breit. Wir dachten, dass wir entweder blind waren oder alle Faultiere abgehauen seien. Erst nach drei Stunden Suche gaben wir auf! Das Einzige, was wir hatten, war ein mittlerweile starrer Nacken, der davon kam, weil wir ständig in die Bäume hochschauen mussten, um was zu finden. In den drei Stunden sahen wir keines der Tiere, mit denen der Sloth Park geworben hatte! Wir sahen eine kleine Eidechse, Blattschneiderameisen, ein Skelett samt Haut einer Schlange und einige Kolibris. Enttäuscht brachen wir schon den Rückweg an, als ein Guide vom Park abfing, um uns ein Faultier im Baum zu zeigen.

Faultiere in La Fortuna im Park

Das erste Faultier, das wir sahen, war so weit in den Bäumen, dass man es nur mit einem Fernglas erkennen konnte. Es war eine Mutter mit ihrem Baby, die in den Bäumen hangelte. Ohne den Guide hätten wir das Tier nie im Leben entdecken können.

Tipp: Insgesamt können wir sagen, dass ihr euch den Park sparen könnt, es ist eine typische Touristenfalle, die überteuert kaum Tiere anzubieten hat. Die ganzen Tiere könnt ihr auch kostenlos ansehen! Wie das erfährt ihr im nächsten Abschnitt.

Kostenlose Faultiere, Tukane, Nasenbären und Brüllaffen in La Fortuna

Eins solltet ihr euch in Costa Rica merken. Immer wenn ihr entlang einer Straße fahrt und neugierige Touristen am Straßenrand seht, die aufgeregt mit Kameras und Ferngläsern herumlaufen, dann gibt es dort etwas zu sehen. So hatten  auch wir Glück, denn als wir den Sloth-Park enttäuscht verlassen hatten, um nur einige Kilometer weiter Faultiere und Tukane am Straßenrand zu entdecken. Diese waren in den Bäumen viel näher und besser zu sehen als im kostenpflichtigen Park.

Faultier in den Bäumen

Die Faultiere leben da anscheinend ständig, deshalb besteht eine gute Chance, diese dort zu sehen. Ihr findet die Tiere entlang der Straße 142, wenn ihr von La Fortuna Richtung Stausee fahrt. Achtet einfach auf andere Touristen, die rechts in die Bäume gucken.

Meistens leben auch andere Tiere in unmittelbarer Umgebung. So gingen wir nur circa hundert Meter weiter spazieren und hörten Brüllaffen und entdeckten zudem ein weiteres Faultier und ein Tukan-Pärchen.

Tukan in La Fortuna in Costa Rica

Eine weitere Attraktion in der Umgebung von La Fortuna sind die vielen Nasenbären, die im umliegenden Dschungel leben und sehr oft auf die Straße laufen. Die Tiere sind völlig harmlos und beachten den Menschen kaum, da sie mit dem Suchen von Essbarem beschäftigt sind. Damit ihr die Nasenbären entdecken könnt, fahrt einfach die Straße bis zum Staudamm des Arenal Sees entlang und bereits circa 2-3 Kilometer nach dem Staudamm rennen die Tiere an der Straßenseite herum. Man sollte aufpassen, dass man keines der Tiere überfährt.

Nasenbären in Costa Rica

Natürlich gibt es noch viel mehr Tiere zu entdecken. Die Umgebung ist voll mit Tieren, die man jedoch oft nur sieht wenn man eine zeitlang im Dschungel Geduld hat oder einen Guide hat, der einem die Tiere zeigt. Was man sehr oft sieht, sind die Blattschneiderameisen, die Blüten und Blätter kreuz und quer durch den Wald herum transportieren. Es kann sehr amüsant sein, diese kleinen Meister des Waldes zu beobachten. Zudem fanden wir die flinken Kolibris interessant, die Papageien und immer wieder mal eine Schlange, wenn wir eine entdeckten.

Vulkan Arenal und der Wanderweg 1968

Um dem Arenal Vulkan näher zu kommen, wählt man am besten eine der unzähligen Wanderungen in den Parks, die gegen eine Gebühr begehbar sind. Wir haben uns entschieden, den Wanderweg 1968 zu nehmen, der von vielen empfohlen wird. Der Eintritt kostete uns ca. 12 Euro (15 USD) und dauerte drei Stunden ohne Guide.

Vulkan Arenal in La Fortuna in Costa Rica

Zu Beginn des Wanderwegs sahen wir Zuckerrohr, das man selbst ausdrücken kann. Frischen Zuckerrohrsaft hatten wir vorher noch nicht probiert bzw. erinnerten uns nicht mehr daran. Jedenfalls kann man den Geschmack von Zuckerrohrsaft mit Birkensaft vergleichen.

Zuckerrohrsaft bei Vulkan Arenal

Neben dem Zuckerrohrsaft gab es auch einige kleine Ananas-Pflanzen und Bananenpalmen zu bestaunen. Interessant fanden wir, wie die Ananas wächst. Es ist immer eine Pflanze mit nur einer Ananasfrucht in der Mitte! Vorher haben wir immer gedacht, dass diese auf Bäumen wachsen würden, aber wir wurden eines Besseren belehrt.

Ananas in Costa Rica

Danach ging es direkt auf dem längeren Wanderweg in den Dschungelabschnitt um den See herum. Wer noch nie in einem Dschungel war, der kann hier einen guten Vorgeschmack darauf bekommen. Man sieht und hört viele Vögel, Insekten schwirren herum und immer wieder hört man knarzendes Holz im tiefen Dschungel. Bei jedem Knacken dachten wir an einen Puma, aber im Grunde waren es immer nur wilde Truthähne. Wer die Farbe grün mag, der wird den Dschungel mit all seiner grünen Pflanzenvielfalt lieben.

Wanderweg 1968 bei Arenal Vulkan La Fortuna

Die Wanderung durch den Dschungel war nur ein Teil, den man nach circa einer Stunde durch hatte. Danach kam man in der oberen Bergregion heraus. Die Flora und Fauna ändert sich schnell und man steht auf einmal vor dem Geröll des Vulkanausbruchs von 1968.

Vulan Arenal und der Ausbruch 1968

Obwohl das schwarze Geröll des Vulkanausbruchs beeindruckend war, waren wir dennoch enttäuscht, dass man hier keine erstarrte Lava sehen konnte. Wer bereits einmal erstarrte Lava gesehen hat, der wird hier definitiv enttäuscht werden. Insgesamt fanden wir den Wanderweg leider etwas überteuert.

Fazit zu La Fortuna in Costa Rica

Insgesamt fanden wir La Fortuna einen sehr angenehmen und schönen Ort. Man konnte hier sehr viel unternehmen, wenn man das nötige Kleingeld hatte. Für Budget-Touristen gibt es zudem die Möglichkeit Faultiere, Brüllaffen, Nasenbären und Tukane kostenlos entlang der Straße zu sehen. Zusätzlich gab es auch gratis Möglichkeiten, in den Flüssen und in den heißen Quellen schwimmen zu gehen. Man musste also nicht immer bezahlen! Der Vulkan ist definitiv das Herz La Fortunas und gibt dem Örtchen eine besondere Note. Aber auch der Dschungel, die vielen Bäche und der Stausee sind toll. Unser kleiner Bericht zu La Fortuna pickte nur einige Aspekte heraus, was man alles sehen und machen kann. Es gibt sicherlich hundert andere Möglichkeiten, seine Zeit hier unvergesslich zu verbringen.

Nach San José und La Fortuna wollten wir uns erst einmal etwas Ruhe gönnen und suchten nach einem Ort, in dem es keine Touristen gab. Einen Ort, an dem man richtig abschalten konnte. Aus Zufall wurden wir auf ein Erdhügelhaus aufmerksam, welches man für ca. 50 Euro/Nacht mieten konnte. Also entschieden wir uns, dies für drei Tage zu tun! Wie das Erdhügelhaus aussieht und was wir dort so vorfanden, könnt ihr in unserem nächsten Teil unseres Roadtrips durch Costa Rica hier nachlesen: Wohnen in einem Erdhügelhaus in Costa Rica

Im Folgenden findet ihr einige ausgewählte Literatur zum Reisen in Costa Rica:

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