Pompeji – Die antike Stadt aus der Vulkanasche

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Das Leben in Pompeji in der Antike

Von Pompeji hat bestimmt der eine oder andere im Fernsehen oder in der Schule etwas gehört. Die antike Stadt ist so besonders, weil diese vor fast 2000 Jahren (79 n.Ch) von einem Vulkanausbruch des Vesuv komplett begraben wurde. Dabei wurde Pompeji nicht durch Lava zerstört, sondern durch einen pyroklastischen Strom und danach unter einer meterhohen Schicht Vulkanasche begraben. Das Besondere dabei war, dass dadurch sowohl die Stadt als auch die Menschen samt Lebensweise für Jahrtausende unter der Vulkanasche konserviert wurden. Heute kann man die wieder ausgegrabene Ruine von Pompeji als Besucher betrachten.

Pompeji Ruinen in Italien

Da unsere Langzeitreise von Sizilien in den Norden durch Italien verlief und Pompeji sowieso auf dem Weg lag, konnten und wollten wir uns diese antike Sehenswürdigkeit nicht entgehen lassen. Also buchten wir uns für 7 Tage in Pompei eine Unterkunft. Das sollte reichen, um sowohl die versunkene Stadt als auch die Umgebung zu erkunden.

Aussicht auf Pompeji

In diesem Artikel über Pompeji möchten wir euch nicht mit der Geschichte über Pompeji voll quatschen, denn dazu müsste man ein ganzes Buch schreiben und andere können das bestimmt besser als wir. Vielmehr möchten wir euch einfach unsere Eindrücke als Reisende zu Pompeji wiedergeben und noch einige beeindruckende Informationen dazu.

Gärten von Pompeji

Wo befindet sich Pompeji und was kostet der Eintritt?

Für 15 Euro pro Person (Stand: Mai 2019) konnten wir die ausgegrabene Stadt Pompeji einen Tag lang besichtigen und uns selbst ein Bild davon machen, wie die Menschen in der Antike gelebt haben. Die antike Stadt Pompeji liegt direkt in der heutigen Kleinstadt Pompei (Schreibweise unterschiedlich!), nicht weit von Neapel.

Tipp: Einmal im Monat ist der Eintritt gratis! Wann das genau ist, könnt ihr auf der Webseite finden oder per Telefonanruf in Erfahrung bringen. Eigentlich hat man einmal im Monat in ganz Italien freien Eintritt zu den Museen.

Gassen von Pompeji

Wieviel Zeit sollte man für den Besuch in Pompeji einplanen?

Als erstes muss ich erwähnen, dass wir die Größe dieser Stadt aus der Antike unterschätzt haben. Das, was die Archäologen hier ausgegraben haben, ist gewaltig und für einen Besucher an einem Tag kaum zu schaffen. Obwohl wir bereits um 9.30 Uhr morgens damit begonnen hatten die Stadt zu erkunden, hatten wir um 16.00 Uhr nachmittags, also nach mehr als 6 Stunden des Herumlaufens, nur einen Bruchteil der Stadt angeschaut. Es war so, als würde man sich in der heutigen Zeit eine ca. 30.000 Einwohnerstadt in einem einzigen Tag ansehen wollen. Dennoch fanden wir, dass für uns persönlich ein ganzer Tag in den Ruinen von Pompeji genug war. Jemand, der sich besonders für die Antike und die Archäologie interessiert, der sollte definitiv mehr als einen Tag einplanen.

Tipp: Wenn ihr nicht so viel Zeit habt, dann verschwendet nich zu viel Zeit in den vielen kleinen Ruinenhäusern, sondern schaut euch so lange ihr Zeit habt und fit seid, die größeren und schönen Bauten an. Danach könnt ihr euch immer noch in dem labyrinthartigen Komplex herumtreiben.

Ruinen von Pompeji

Essen, Trinken und Kleidung

Auf dem Gelände von Pompeji gibt es eine Art Food-Court, in dem man mehrere Schnellrestaurants findet, um eine Pause einzulegen und sich zu stärken. Wer dort nichts essen möchte, der sollte unbedingt ein bisschen Proviant von zuhause mitnehmen, um den ganzen Tag über fit zu bleiben. Sitzmöglichkeiten für ein Picknick und schöne Parks gibt es auf dem Gelände genug.

Trinkwasser findet man kostenlos auf dem gesamten Gelände verteilt in natürlichen Wasserspendern. Eine Flasche sollte man jedenfalls dabei haben, um diese mit frischem Wasser zu füllen. Toiletten gibt es ebenfalls kostenlos auf dem gesamten Gelände. Ebenso wie Baby-Points zum Wickeln.

Als Kleidung wären leichte Kleidung und feste Schuhe zu empfehlen. Je nach Wetter kann es ziemlich heiß werden und das Laufen auf den großen Pflastersteinen ist auch anstrengend. Zieht euch deshalb am besten leichte Sportschuhe oder Sportsandalen an. Wir sahen zwar auch einige, die in FlipFlops, Plateauschuhen und Stilettos unterwegs waren, aber sie quälten sich sichtlich über das Gelände.

Tipp: Ab Mittag wird es in Pompeji richtig voll mit Touristen und alle rennen kreuz und quer. Auch in den Restaurants steht man dann Schlange. Deshalb ist man mit eigenen Snacks besser bedient und verschwendet nicht so viel Zeit auf das Warten in der Schlange im Food-Court.

Touristen in Pompeji

Antike Gebäude und Gassen von Pompeji

Da wir nur einen Tag in Pompeji hatten und das Areal so groß war, nahmen wir uns nicht so viel Zeit, um uns die Geschichte anzuhören, die hinter den verschiedenen Gebäuden vermutet wird. Dennoch knipsten wir das eine oder andere Motiv von schönen Gebäuden, Gassen und Kunsthandwerken.

Hier ein Foto von einem Zentaur, einem Pferdemensch als Skulptur.

Zentaur Pferdemensch in Pompeji

Im folgenden könnt ihr euch weitere tolle Fotos von Pompeji in dieser Galerie anschauen. In dieser findet ihr tolle Tempelanlagen mit wundervollen Säulen, Bädern mit prachtvollen Mosaiksteinen, alte Öfen, riesige Statuen und Plätze, ein Kollosseum und ein antikes Theater und viel mehr Kunst.

Die versteinerten toten Zeitzeugen von Pompeji

Die Hauptattraktion, die jeder in Pompeji sehen möchte, sind die versteinerten Menschen. Das Besondere an diesen ist, dass sie in der Position verharrt sind, in der sie gestorben waren. Man findet sowohl ganze Familien, Paare, Einzelne und sogar kleine Kinder als auch Hunde, die vom Ausbruch des Vulkans eiskalt erwischt wurden und zum Zeitpunkt ihres Todes in ihrer Position sozusagen für die Ewigkeit festgehalten wurden.

Versteinerte Tote von Pompeji

Als die Archäologen Pompeji freilegten, stießen sie auf Hohlräume, die von erhärteter Asche umgeben waren und in denen sich Skelette befanden. Also im Grunde Musterstücke, die man ausgießen konnte. Das taten die Archäologen auch mit Gips und verewigten dadurch die Menschenskelette.

Nicht jeder konnte eingegipst werden, so fand man auch ganz normale Skelette von Menschen, die man heute ebenfalls betrachten kann.

Versteinerte Tote von Pompeji

Die Kunst in Pompeji ist allgegenwärtig

Dass die Kunst in der Antike bedeutend war und meiner Meinung nach im Vergleich zur heutigen Kunst auch wunderschön war, das kann man in Pompeji gut beobachten. Wunderschöne Skulpturen und Wandmalereien verzierten die Straßen und Häuser in dieser Stadt. Man kann sich nur vorstellen, wie es damals ausgesehen haben muss. Wir haben einige tolle Motive eingefangen und eine der schönsten Wandmalereien fanden wir in der Villa di Diomede.

Villa di Diomede in Pompeji Italien

Wie wichtig die Kunst in einer Gesellschaft ist, zeigt vor allem das Beispiel Pompeji. Denn nur durch die vermittelte Kunst aus der Vergangenheit können sich viele Forscher und Archäologen zusammenreimen, wie die Menschen früher gelebt haben müssen.

Fragen wie zum Beispiel: Was haben die Menschen damals gegessen? Wie haben sie gekocht? Welches Vieh haben sie gehalten? Welche Werkzeuge wurden verwendet? Gab es Reiche und Arme? Wie wurden Kriege geführt? Welche Waffen hatten sie damals? All diese und andere Fragen kann man anhand der Kunst beantworten.

Schiffsfahrt in der Antike bei Pompeji aus der Kunst

Auf der oberen Wandmalerei kann man zum Beispiel sehr gut erkennen, wie die Schiffe damals beschaffen waren und dass Menschen mit riesigen Paddeln der Antrieb waren.

Auf dem unterem Bild kann man auch erkennen, dass mit Sexualität in der Antike anscheinend offener umgangen wurde als in der heutigen Zeit. Man findet sehr oft Penisse und erotische Abbilder in den Häusern und Gassen von Pompeji. Hier zum Beispiel sieht man den Gott „Priapos“, der für Fruchtbarkeit und Reichtum steht.

Erotische Wandmalerei in Pompeji

Überraschend fanden wir auch, dass ägyptische Kunst in manchen Häusern die Wände schmückte. Der Ibiskult war in Pompeji ziemlich präsent. So konnte man auf dieser Wandmalerei die ägyptischen Götter gut erkennen. Auf der rechten Seite erkennt man den ägyptischen Gott „Thot“ mit einem Ibiskopf und einem typischen ägyptischen „Anch“ (Symbol des Weiterlebens im Jenseits) in der Hand.

Ägyptische Götter in Pompeji

Aber nicht nur die ägyptischen Götter sorgten bei uns für eine Überraschung, sondern auch die vielen Abbildungen von Engeln. Engel sind also keine christliche Erfindung, sondern waren bereits in der Antike ziemlich oft in der Kunst präsent.

Hier findet ihr eine kleine Galerie von verschiedenen Wandmalereien aus Pompeji:

Tonkrüge und Römische Amphoren

In der Antike wurde fast alles in Tonkrügen gelagert und konserviert. Auch wurden die Tonkrüge extra für den Transport angepasst. So zum Beispiel die Tonkrüge mit den spitzen Böden, die auch als römische Amphore bekannt sind. Die spitzen Böden hatten die Amphoren deswegen, weil diese so besser in einem Schiff gestapelt werden konnten.

Wandmalerei in einem Pompeji Haus

In Pompeji befindet sich eine ganze Ausstellung solcher Tonkrüge (Amphoren).Tonkrüge und Amphoren aus Pompeji

Fazit zum antiken Pompeji in Italien

Wie schon erwähnt, hatten wir von Pompeji vorher gehört und der Stadt  mehr oder weniger aus Zufall, weil sie auf unserer Reiseroute lag, einen Besuch abgestattet. Wir waren überrascht, wie gewaltig das Areal war, wie viel wir dazugelernt haben und wie schön vieles auch nach tausenden von Jahren noch erhalten geblieben war. Wie zum Beispiel die Wandmalereien oder die Tonkrüge mitsamt Statuen und nicht zu vergessen die versteinerten Menschen, deren Leid, das sie damals bei Ausbruch des Vulkans erfahren mussten, man sich nicht vorstellen möchte. Alles in einem war der Besuch der antiken Stätte für uns ein wundervoller Ausflug, obwohl wir keine gängigen Museumstypen sind. In Pompeji hat es uns sehr gefallen und wir würde es jedem ans Herz legen, diese antike Stadt Pompeji zu besuchen. Nirgends sonst erlebt man wahrscheinlich die Antike in all seiner Pracht mehr als hier.

Ich hoffe, wir konnten bei euch ein wenig die Lust für das Antike wecken und euch auch für die Archäologie begeistern.

Wenn ihr euch für Pompeji interessiert, dann empfehlen wir diese Medien für euch:

 
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