Was kostet eine Weltreise oder Langzeitreise? Das ist immer eine der ersten Fragen, die wir oft gestellt bekommen. Oft folgen weitere Fragen wie „Habt ihr im Lotto gewonnen?“ oder „Ihr müsst ja Geld haben und gut verdienen!“ Keineswegs! Im Vergleich kostet eine Langzeitreise bis zu 50% weniger als ein Leben in Deutschland.
Unsere Antwort darauf ist oft die gleiche. Es kostet nicht mehr als die Lebenshaltungskosten in Deutschland. Viele wundern sich, dass es so günstig ist, um die Welt zu reisen bzw. glauben unseren Argumente nicht. Also versuchen wir es mit Zahlen zu unterlegen, denn Zahlen lügen nicht, aber ab da schalten schon die meisten ab und wollen der Wahrheit nicht ins Auge sehen.
Wenn ihr als Leser aber tatsächlich daran interessiert seid, was eine Langzeitreise um die Welt kostet, dann bekommt ihr unten in der Tabelle einen tollen Vergleich zwischen den Lebenshaltungskosten in Deutschland und zur Weltreise aufgestellt.
Noch etwas: In der Überschrift sprechen wir von den Kosten der Lebenszeit. Das bedeutet, dass man für sein Geld Arbeitszeit aufwenden muss und für Arbeitszeit wiederum Lebenszeit. Jeden Euro, den ein Mensch für etwas bezahlen muss, bezahlt er mit Lebenszeit, die, wenn sie mal weg ist, er sich nicht mehr verdienen kann.
Kommen wir mal jetzt erst einmal zum Vergleich!
1. Vergleich „Leben als Langzeitreisender“ vs. „Leben in Deutschland“
Es ist kein Geheimnis, wie hoch der Bruttoverdienst in Deutschland durchschnittlich für eine Person ist. Das Brutto-Durchschnittseinkommen der Person in diesem Beispiel liegt bei 3000 Euro pro Monat und damit bei 36.000 Euro pro Jahr.
Lebenshaltungskosten in Deutschland | Kosten pro Monat in € | Lebenshaltungskosten auf Langzeitreise | Kosten pro Monat in € |
Steuern und Abzüge ca. 35% (Einkommenssteuer, Kapitalertragssteuer, Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung ) | 1050,-
(12 600,-) |
Steuern und Abzüge entfallen, wenn man sich in Deutschland abmeldet und sich von allen Verpflichtungen löst. (Je nach Land zahlt man natürlich Touristensteuer, Kurtaxe, Mehrwertsteuer usw..) | 0,- |
Unterkunft bei 60 qm inkl. Nebenkosten (10 Euro pro qm Warmmiete) | 600,- | Je nach Land und Art der Unterkunft schwanken die Preise sehr stark. Im Durchschnitt jedoch ca. 30 Euro pro Tag. | 840,- |
Strom & Gas | 120,- | entfällt | 0,- |
Pflichtversicherung wie Kranken- & Pflegeversicherung (im Beispiel werden die Kosten für eine freiwillige gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung angezeigt) | 189,- | Private Auslandskrankenversicherung bis 5 Jahre inkl. 12 Wochen in Deutschland gültig (max. sechs Wochen am Stück) | 144,- |
Internet & Telefon (50 DSL Leitung) | 25,- | entfällt | 0,- |
Mobiltelefon | 10,- | Mobiltelefon im Ausland | 10,- |
GEZ | 17,50 | entfällt | 0,- |
Fahrzeug (Wer ein durchschnittliches gebrauchtes Fahrzeug für 10.000 Euro kauft und dieses die nächsten 10 Jahre nutzt, der zahlt auf den Monat gerechnet ca. 80 Euro) | 80,- | Mietfahrzeug (Hier hängt es davon ab, ob man ein Fahrzeug braucht oder nicht. Es kann ein Mietfahrzeug sein oder auch ein eigenes gekauftes. Bei einem Mietfahrzeug mit Komplettschutz muss man mit mindestens 50 Euro pro Tag rechnen. Auf das Jahr gesehen haben wir ca. 100 Euro pro Monat für Mietfahrzeuge ausgegeben. Den Rest des Monats gingen wir zu Fuß.) | 100,- |
Fahrzeugversicherung (bei 30% Schadenfreiheitsklasse) | 160,- | entfällt (außer man hat natürlich ein eigenes Fahrzeug) | 0,- |
Fahrzeugsteuer (VW T5 als Wohnmobil angemeldet) | 280,- | entfällt (außer man hat natürlich ein eigenes Fahrzeug) | 0,- |
Flugticket (Hier kommt es natürlich sehr stark darauf an, wohin man fliegt und ob man überhaupt Jahresurlaub macht. In den meisten Fällen kann man jedoch von mind. einer Reise pro Jahr ausgehen. Der Preis hierfür liegt rund bei 960,- € pro Person/Jahr) | 80,- | Flugtickets (Je nachdem, wie oft man weiterreisen muss, muss man immer wieder mal Flugtickets für den Weiterflug buchen. Wir haben versucht, nur alle drei Monate weiterzufliegen). Je nach Entfernung und Land variieren die Flugpreise erheblich. Wenn man den Luftweg für seine Reisen wählt, kann man pro Jahr mit 2160 Euro für Flugtickets ca. rechnen. | 180,- |
entfällt | Einreisevisa auf den Monat runter gerechnet | 10,- | |
Konsum im Sinne von Dingen (Möbel, Geschirr, TV & Radio, Geräte, Waschmaschine, Deko, Kleidung, Schmuck usw.). Dies ist natürlich nach den eigenen Belangen sehr schwer zu schätzen. Aber man kann davon ausgehen, dass mindestens 2040 € pro Jahr locker ausgegeben. | 170,- | Konsum im Sinne von Dingen (entfällt größtenteils, da man das meiste nicht transportieren kann. Auch Souvenirs werden wenig bei Langzeitreisen gekauft, da kein Platz da ist. Neue Kleidung wird ebenfalls viel weniger gekauft, vor allem wenn man in warmen Ländern unterwegs ist). | 20,- |
Transport (wenn man ein eigenes Fahrzeug hat, dann entfallen diese Kosten meistens). | 0,- | Transport (Da man unterwegs meistens keine eigenen Transportmittel hat ist man auf Öffentliche Verkehrsmittel, Taxi, Shuttlebus, Zug, Schiff usw. angewiesen) | 80,0 |
Lebensmittel & Getränke (Pro Monat braucht eine Person in Deutschland mindestens ca. 150 Euro für Essen und Trinken) | 200,- | Lebensmittel & Getränke (Beim Reisen variiren die Lebensmittelpreise vom Land zum Land sehr stark, aber unterm Strich ist man bei den selben Kosten pro Jahr) | 200,- |
Gesamtkosten pro Monat in Deutschland | 2981,- | Gesamtkosten pro Monat auf Reisen | 1584,- |
Diejenigen, die jetzt sagen: Was? 2981,- Euro pro Monat gebe ich in Deutschland für meinen Lebensstandard nicht aus! Dann empfehlen wir euch eure Kosten inkl. euren Konsum der letzten zehn Jahre zu berechnen und diese durch die Anzahl der Monate zu teilen. An den Zahlen werdet ihr schnell erkennen, was euch das Leben in Deutschland pro Monat tatsächlich kostet.
Die tatsächlichen Lebenshaltungskosten, um in Deutschland zu leben, belaufen sich auf 2981,- Euro in Deutschland und im Vergleich 1584,- Euro auf Langzeitreisen. Das sind fast 50% Unterschied. Die Langzeitreisenden verbringen ihr Leben 50 % günstiger als Menschen, die fest in Deutschland leben. Es kommt noch besser! Bei der oberen Vergleichsaufstellung haben wir das Leben der Langzeitreisenden in Unterkünften berücksichtigt. Wer jedoch z.B. in einem Wohnmobil/Expeditionsmobil auf Reisen geht, bei dem fallen die Unterkunftskosten, die Flugkosten und Transportkosten teilweise weg. Dadurch kann ein Langzeitreisender tatsächlich mit weniger als 1000 Euro auskommen und kann somit im Vergleich zum Leben in Deutschland auf die Dauer gesehen ca. 70 % günstiger leben oder anders gesagt: Man kann 70 % seiner Lebenszeit in sich investieren !!! Wie kann das sein?
2. Warum sind die Kosten so unterschiedlich?
Wie im Vergleich zu erkennen, liegt der Unterschied vor allem an den Einsparungen an Steuern, Sozialversicherungen und natürlich dem Konsum. Diese drei Position entfallen fast komplett, wenn man sich auf eine Langzeitreise begibt.
2.1 Erstens muss man als Langzeitreisender in der Regel keine Steuern zahlen
Wenn man sich von allen Verpflichtungen aus dem Heimatland löst, dann muss man keine Steuern mehr bezahlen. Wer zum Beispiel keinen Lebensmittelpunkt in Deutschland hat, keinerlei Einkünfte oder Kapitalerträge in Deutschland generiert, der muss keine Steuern in Deutschland bezahlen. Man ist aus dem System abgemeldet und nimmt an der Gesellschaft in dem Sinne nicht mehr teil.
Wer jedoch weiterhin Einkünfte aus Deutschland bezieht, zum Beispiel aus Vermietungen, sonstigen Gewerben usw., der ist natürlich steuerpflichtig.
Sonderfall für Amerikaner: Jeder, der die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, muss Steuern weltweit zahlen. Die Steuerpflicht der USA basiert auf der Staatsbürgerschaft. Es ist das einzige Land, das so etwas praktiziert!
2.2 Zweitens muss man keine Sozialversicherungsbeiträge als Langzeitreisender abführen
Mit der Abmeldung aus Deutschland ist man auch automatisch nicht mehr verpflichtet, Sozialversicherungsbeiträge wie Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung usw. abzuführen.
Wer auf eine Krankenversicherung auf Reisen nicht verzichten möchte, der muss eine private Auslandskrankenversicherung oder noch besser eine internationale Krankenversicherung abschließen.
2.3 Drittens steigt man als Langzeitreisender automatisch aus dem Konsumwahnsinn aus
Ein weiterer großer Kostenbrocken, der bei Langzeitreisenden entfällt, ist der Konsum! Sehr viele unterschätzen die Kosten, die der regelmäßige Konsum mit sich bringt, der bei Langzeitreisenden nicht anfällt.
Wie schnell der Konsum in unserer Gesellschaft einen Menschen in sein Hamsterrad eingliedert, zeigt das untere Beispiel:
Trifft ein Langzeitreisender den Kosumwahn in Deutschland: Ein Langzeitreisender kommt wieder zurück nach Deutschland und will sich in das geregelte Leben eingliedern. Er hat ein tolles Jobangebot bekommen, das er nun doch mal nutzen möchte. Er hat als Langzeitreisender gelernt, dass man fast nichts braucht und mit wenigen Dingen im Leben auskommen kann. Das muss doch auch in einem geregelten Leben, wie es in Deutschland stattfindet, möglich sein. Eine Wohnung hat er bereits für 600 Euro pro Monat gefunden! Jetzt stehen Besorgungen an wie Möbel, Geräte und Geschirr und andere Dinge. Zuerst wollte er nur eine Matratze hinlegen und sich den Minimalisten anschließen, aber dann dachte er, das kommt nicht gut an, wenn er neue Freunde finden will. Er kauft sich also eine günstige Küche für 1000 Euro, ein Schlafzimmer für 800 Euro, eine gesamte Wohnzimmerausstattung mit Couch für 1500 Euro, einige Dinge für die Toilette für 500 Euro, einen Schuhschrank für 200 Euro. Die Ausstattung hat ihn jetzt ca. 4000 Euro gekostet. Aber er ist noch im Rahmen und eingerichtet. Dabei hat er vergessen, dass er noch eine Waschmaschine braucht, die er sich für 600 Euro besorgt. Dann einen Fernseher für 400 Euro, das geht ja noch. Einen Computer inkl. Monitor für 600 Euro braucht er auch, denn ohne Computer geht ja nichts mehr heute, man will digital sein. Scheiße, jetzt hat er die Küchengeräte wie Kaffeemaschine, Toaster, Mikrowelle usw. ganz vergessen. Er ist mit 400 Euro noch gut davon gekommen. Insgesamt hat er jetzt schon 2000 Euro für die Geräte ausgegeben. Das ist ja günstig, im Vergleich zu dem, was manche andere ausgeben. Seine Wohnung ist nun soweit eingerichtet und er hat ca. 6000 Euro insgesamt dafür ausgegeben, damit es bewohnbar ist. Als alter Minimalist dachte er sich. Okay, der Konsumwahn hat ihn noch nicht gepackt und das sind ja einmalige Ausgaben. Das passt, denkt er sich. Obwohl er mit dem gleichen Geld früher ca. 6 Monate als Langzeitreisender auskommen hätte können. |
Diese 6000 Euro sind aber nicht das Ende der Fahnenstange, sondern erst der Anfang. Wer seine Wäsche selbst wäscht, der braucht natürlich neben der Waschmaschine einen Wäscheständer, ein Bügeleisen und natürlich Spülmittel und Wasser, wodurch wieder Kosten entstehen. Als nächsten schaltet er sich den Fernseher ein und merkt, dass da nur Mist und Werbung kommt, also bestellt er sich Sky, Netflix oder Amazon Prime. Er entschied sich für Netflix, wodurch wieder Kosten entstehen. Dabei bemerkt er, dass sein Internet zu langsam ist, also bucht er schnelleres Internet. Was wieder Kosten verursacht. Da ihm der Fernseher auf die Nerven geht, kauft er sich einige Bücher zum Lesen, wodurch wieder Kosten entstehen. Da der Fernseher und die Bücher eine Gesellschaft nicht ersetzen können und er sich alleine fühlt, schließt er im Fitnessstudio einen Mitgliedsvertag für 2 Jahre ab, wodurch wieder Kosten entstehen. Dazu kauft er sich extra noch ein Fahrrad und ein Messgerät (Smart Watch nennt sich das, findet er toll!). Da er das Fahrradfahren mag, will er diesen Sport vorantreiben und kauft sich ein besseres Fahrrad und eine extra Sportkleidung, was wieder Geld kostet. Da ihm mittlerweile das Autofahren langweilig geworden ist, hat er beschlossen, sich ein Motorrad zu kaufen, um sich freier zu fühlen. So wie damals, als er Langzeitreisender war. Im Eifer des Gefechts hat er völlig vergessen, dass er noch extra Motorradkleidung braucht und der Motorradführerschein auch noch bezahlt werden muss. Die Kosten mehren sich. Als nächstes naht der Winter in Deutschland und er kann in seinen Sommerkleidern nicht mehr raus, also braucht er Winterkleidung, wodurch wieder Kosten entstehen. Dennoch, unabhängig von den Kosten, das ist es ihm wert. Er hat sich nach einigen Monaten gut eingelebt. Die Möbel sind eingerichtet, man kann jetzt Verwandte und Freunde einladen, ohne sich zu schämen. Die meisten Geräte sind gekauft und nicht zu alt, vor kurzem kam noch ein Thermomix dazu. Das musste sein, man ist jetzt modern. Der Fernseher läuft und zeigt nur noch geile Sachen, man kann bezüglich Netflix & Co. mitreden. Netflix war aber nicht genug, also musste noch unbedingt ein Abo zur SoundCloud her. Die beste Musik direkt aufs Handy, das musste sein. Das Handy ist langsam in die Jahre gekommen und damit kann man sich doch nicht blicken lassen. Die paar Hundert Euro hat er noch! Jetzt ist er richtig in der Gesellschaft angekommen. Er hat neue Freunde gefunden, dank dem tollen Mitgliedervertrag im Fitnessstudio, der nur 50 Euro pro Monat kostet. Papperlapapp, läuft ja nur zwei Jahre und was sind schon 1200 Euro in den zwei Jahren! Das super schnelle Internet für nur 40 Euro im Monat für zwei Jahre sind Peanuts, sind ja nur 960 Euro in den zwei Jahren. Das neue Handy für ca. 500 Euro, das musste sein. Jetzt, jetzt hat er wirklich alles gekauft, was man braucht, um in der Gesellschaft angekommen zu sein. Plötzlich rufen die neuen Freunde an und laden ihn für den morgigen Abend in einen feinen Laden zum Abendessen ein und er hat gar keinen tollen Anzug. Ein neuer Anzug für 200 Euro musste her, das musste sein. Puhh, aber jetzt ist er durch. Oder doch nicht? |
Am nächsten Abend trifft er im Restaurant eine schöne Frau, die so wie er eine Minimalistin ist, das passte auf den ersten Blick und kurze Zeit später zieht sie zu ihm in die Wohnung. Die Möbel gefallen ihr aber nicht so sehr, die er da hat. Also raus damit, es müssen neue Möbel her. Die paar Euro hat er noch! Die Liebe ist es wert, denkt er sich. Einige Monate später ging der Kühlschrank kaputt, dann irgendwann musste die Waschmaschine ersetzt werden, dann war auch irgendwann das Handy zu alt, ein neues musste her, das Motorrad musste auch repariert werden, das blöde Dieselauto war kaputt, er wollte sich sowieso schon länger ein Elektrofahrzeug kaufen. Die Bank von nebenan gab ihm einen guten Kredit im Wert von 50.000 Euro. Jetzt grüßte ihn der Nachbar sogar, als er mit dem Fahrzeug parkte. Dabei bemerkte er, das tolle Fahrzeug konnte er doch nicht draußen stehen lassen, also musste eine Garage her, die er für 50 Euro pro Monat anmietete, die Vollkaskoversicherung wurde wegen der Garage sogar von 320 auf 300 Euro gesenkt. Ein Schnäppchen! Einmal im Monat wusch er auch das Fahrzeug für 12 Euro, damit es schön glänzte. Jetzt, da er nicht mehr alleine war, hat er mit der Partnerin Kinder bekommen. Das Kinderzimmer musste eingerichtet werden, am besten minimalistisch……. „Schatz, was hältst du von einer leuchtende Sternendecke für nur 10 Euro?“ |
Zehn Jahre Später …… Er hatte jetzt endlich einen Kredit bekommen, um sich ein Haus zu kaufen. Er freute sich schon, um es mit neuen Möbeln einzurichten ….. ach so, dabei waren einige Geräte wieder kaputt gegangen. Er konnte sich das alles locker leisten, er hatte einen super Job, arbeitete 12 Stunden am Tag. Das war ein tolles Leben. Dachte er zumindest. Leider nicht zu vergleichen mit der Zeit als er noch Langzeitreisender war und 12 Stunden am Tag für den Bruchteil des Geldes am Strand lag. |
Fazit: Das obere Beispiel kann man fast unendlich so weitertreiben und das Traurige dabei ist, dass viele Menschen sich darin wieder erkennen und dennoch nichts ändern bzw. das Hamsterrad weiter am Laufen halten! WARUM? |
3. Wie finanziere ich meine Langzeitreise?
Auch wenn man auf Langzeitreisen ca. 70% günstiger leben kann als im Vergleich zum Leben in Deutschland, werden weiterhin natürlich finanzielle Mittel benötigt. Das Gute daran ist, man braucht definitiv viel weniger als vorher. Aber woher soll das Geld kommen?
3.1 Leben von Ersparnissen
Der Klassiker vieler Langzeitreisender sind die über die Jahre angehäuften Ersparnisse. Diese muss man sich natürlich vorher irgendwo verdienen. Für Normalverdiener in Deutschland ist es mittlerweile aufgrund der steigenden Lebenshaltungskosten sehr schwer geworden, Ersparnisse anzuhäufen. Dennoch ist es möglich, durch harte Einschnitte, Disziplin und durch einen sehr minimalistischen Lebensstil mit den Jahren genügend Ersparnisse aufzubauen, um irgendwann „Goodbye“ zu sagen!
3.2 Leben als Freelancer/Freischaffender
Eine weitere Lösung in der heutigen Zeit ist die Digitalisierung. Das Schöne am Internet ist, dass man ortsunabhängig weltweit von überall her arbeiten kann, solange man Internetzugang hat. Dabei kommen vor allem Informatiker, Webdesigner, Grafiker, Blogger und auch Steuerberater auf ihre Kosten, wenn sie ihr Leben digital organisieren.
3.3 Leben von Kapitalerträge oder Vermietungen
Einige Langzeitreisende leben von Vermietungen ihrer Unterkünfte. Entweder haben diese eine Immobilie geerbt oder sie haben sich vor der Reise eine/mehrere gekauft. Wenn jemand Unterkünfte sein Eigentum nennen kann, dann kann er dadurch sehr schnell seine Langzeitreise finanzieren. Jedoch mit dem Nachteil, dass er weiterhin Steuern abführen muss, wenn diese sich zum Beispiel in Deutschland befindet. Dies muss man auch unabhängig davon, ob man in Deutschland gemeldet ist oder nicht. Dennoch bleibt meistens genügend übrig, um auf Langzeitreise zu gehen.
Eine weitere Möglichkeit sind Kapitalerträge, die man aus Wertpapieren generiert. Das heißt zum Beispiel Dividende aus Aktien. Bei diesen Einkünften hat man die Möglichkeit sich natürlich aus Deutschland abzumelden und sein Konto in einem Land zu eröffnen, welches keine Kapitalertragssteuer eintreibt. Alles hat jedoch seine Vor- und Nachteile, die man persönlich für sich abschätzen sollte. Jedenfalls braucht man mindestens 450.000 Euro auf dem Konto, damit genügend Kapitalerträge reinkommen, um finanziell unabhängig zu leben.
3.4 Sonstige Finanzierungsquellen zum unabhängigen Leben
Natürlich gibt sehr viele Möglichkeiten, sich ein unabhängiges Leben zu erfüllen. Eines davon ist in späterem Alter auch die Rente, die einem ein Leben als Langzeitreisender ermöglicht, aber auch als Season Arbeiter im Ausland, Autor von Büchern, Fotograph, Digitaler Nomade, Journalist usw. … kann man seine Brötchen verdienen und sich ein Leben auf Reisen finanzieren.
Weitere Informationen zu Jobs als Digitaler Nomade findet ihr auch hier: Unterwegs Geld verdienen: So kannst du als Nomade von überall arbeiten und leben
Fazit zum Vergleich zwischen einem Leben in Deutschland und einem auf Langzeitreisen
Aus persönlicher Erfahrung können wir sagen, dass sowohl das Leben als Langzeitreisender als auch das Leben in Deutschland seine Vor- und Nachteile hat. Wenn man in Deutschland lebt, dann muss einem klar sein, dass man sehr viele Freiheiten aufgibt und viele Entscheidungen der Regierung überlässt. Wer die Vorteile des deutschen Systems nutzen möchte, der muss natürlich auch die damit einhergehenden Nachteile wegstecken. Damit meine ich vor allem das Opfern der eigenen Lebenszeit. Die Vorteile des deutschen Systems werden erst im Alter sichtbar, aber dafür muss man bereit sein, seine jungen Jahre dem Staat im Form von Arbeit zu widmen. Das Risiko dabei ist, dass man das Alter nicht mehr erreicht und dass die vielen Arbeitsjahre für die Katz waren und man seine guten jungen Jahre für die Arbeit vergeudet hat!
Genau andersrum verhält es sich als Langzeitreisender. Die besten Jahre seines Lebens investiert man in sein Leben und arbeitet nur so viel wie nötig, um über die Runden zu kommen. Das bedeutet, man lebt ausgiebig! Man investiert seine Zeit in sein eigenes Leben und verschenkt diese nicht an Diebe, die einem die Lebenszeit mit Versprechungen langsam aber sicher klauen. Hier ist es jedoch sehr wichtig, dass man für das Alter privat vorsorgt, da man von keinem staatlichen System aufgefangen wird. Zudem ist man oft gezwungen, sein Heimatland zu verlassen oder sich ständig auf Reisen zu begeben, um irgendwo anders auf der Welt seine Zeit zu verbringen.
Die endgültige Frage, die sich jeder stellen sollte, ist folgende: Möchte ich in meinen jungen und gesunden Jahren meine Lebenszeit genießen oder in meinen alten mit Gesundheitsproblemen?
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