Das Schloss Neuschwanstein stand heute an diesem schönen Mittwoch-Maitag 2020 auf unserem Tagesprogramm. Wir wollten schon länger mal die Gegend um Schloss Neuschwanstein besuchen und jetzt war die Zeit günstig, denn die Corona-Krise trieb immer noch ihr Unwesen. Alle Grenzen ins Ausland waren dicht, die meisten Restaurants noch geschlossen und das einzig Schöne daran war: Es waren keine Touristen am Schloss Neuschwanstein unterwegs und so eine Chance wollten wir uns nicht entgehen lassen.
Reisende und Tagestouristen am Schloss Neuschwanstein
Also ab nach Füssen in Bayern, denn in drei Tagen soll wieder alles öffnen und auf die Horden von Touristen am Schloss Neuschwanstein haben wir nun wirklich keine Lust. Denn in den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort zu einem Hotspot entwickelt. An einem normalen Touristentag besuchen 6.000-10.000 Touristen das Schloss und man muss oft stundenlang warten, weil die Wege und das Schloss überfüllt sind. Man muss sich das mal vorstellen, das Schloss Neuschwanstein wurde eigentlich 1869 für nur einen Bewohner, den König Ludwig II und seine Bedienstete erbaut, aber mittlerweile hat dieses Schloss über eine Million Besucher aus aller Welt pro Jahr. Wenn das nur der König wüsste!
Anfahrt von Oberallgäu bis nach Füssen
Da wir aus dem Oberallgäu kamen, dauerte unsere Anfahrt eine knappe Stunde. Füssen, die Stadt, die nur einige Kilometer von Schloss Neuschwanstein entfernt liegt, war mit Wegschildern zu Hotels & Co an jeder Ecke versehen. Das ließ erahnen, was hier an einem normalen Touristentag los ist.
Parken am Schloss Neuschwanstein
Das Schloss selbst liegt unmittelbar bei Hohenschwangau, dem nächsten kleinen Ort nach Füssen. Bereits bei der Einfahrt in das Örtchen werden verschiedene Parkplätze ausgeschildert angezeigt. Wir nahmen einfach den ersten großen, der direkt unter dem Schloss Neuschwanstein lag. Es war nicht überraschend, dass der Parkplatz fast leer war, aber überraschend war, dass man für 5 Euro den ganzen Tag hier parken konnte. Im Vergleich zu anderen Touristenorten war das noch ganz schön human.
Fußweg zum Schloss Neuschwanstein
Vom Parkplatz aus musste man nur der Hauptstraße hinauf folgen, um zum Schloss zu gelangen. Der Weg geht von Beginn an steil nach oben über eine gut aspahltierte Straße, also auch perfekt für Familien mit Kindern oder Kinderwagen. Unterwegs hat man immer wieder einen tollen Blick auf die umliegende Natur mit den vielen Seen und auf das zweite Schloss Hohenschwangau. Natürlich gibt es auch was zu essen, einige Souvenirshops und sogar eine tolle grüne Wiese weiter unten am Alpsee. Zudem kann man auch das andere Schloss Hohenschwangau besuchen.
Das Schlossrestaurant Neuschwanstein
Wir machten uns aber erst einmal auf den Weg zum Schloss Neuschwanstein. Der Weg zu Fuß dauert circa 30-40 Minuten, bis man von den Toren des Schlosses steht. Auf diesem Weg kommt man an dem schönen Schlossrestaurant Neuschwanstein vorbei, welches die typisch leckeren bayerischen Gerichte und Eis für Kinder anbietet.
Folgt man dem Weg weiter, taucht wie aus dem Nichts über den Bäumen das Schloss auf. Ein imposanter Bau!
Außenbereich beim Schloss Neuschwanstein
Kurz vor dem Schloss gibt es einen großen Außenbereich, der als Wartebereich gedacht ist. Hier gibt es auch kleine Schließfächer, in denen man seine Sachen verstauen kann, wenn man in das Schloss hinein will. Um das Schloss betreten zu dürfen, muss man ein Ticket kaufen, welches mit einer Nummer versehen ist. Erst wenn die Nummer angezeigt wird, darf man weiter. Da wir in der Corona-Zeit unterwegs waren, war der Zutritt zum Schloss gesperrt. Also konnten wir das Schloss Neuschwanstein nur von außen betrachten, was für uns genauso wunderschön war.
Das obige Foto erhält man direkt von einem Podest, das extra dafür errichtet wurde. Wer also Lust hat, kann sich gerne in das Bild einfügen. Wir hatten keine Lust, das schöne Panorama mit uns noch zusätzlich zu verzieren.
Man kann ohne Probleme zur Hälfte um das Schloss herumlaufen und sich die vielen Türme anschauen. An einem normalen Tag hat auch das Tor zum Schloss geöffnet und der Eintritt ist kostenlos bis zum ersten Schlosshof. Aufgrund der Corona-Beschränkungen war bei unserem Besuch das Tor leider zu. Das war aber kein Beinbruch, denn als nächstes wollten wir zur Marienbrücke.
Fußweg zur Marienbrücke
Da das Schloss an diesem Tag wegen der Corona-Krise geschlossen hatte, wanderten wir zur Marienbrücke, die circa 10 Minuten vom Schloss entfernt war. Der Weg bis dahin bietet immer wieder mal Bänke zum Ausruhen und natürlich sehr schöne Aussichten auf das unter Tal mit dem schönen Alpsee.
Und auf der anderen Seite auch tolle Aussichten auf das Schloss, das sich hinter den Bäumen versteckt. Auffallend sind die vielen kleinen Türme, die an die Märchenschlösser aus Disney erinnern. Ob Disney sich hier die Ideen geholt hat?
Jedenfalls waren wir nach einer kleinen Kurve und einem weiteren Anstieg von ca. 100 Metern bereits bei der Marienbrücke angekommen. Die Brücke war viel enger als gedacht und an einem normalen Touristentag ist diese Brücke bestimmt randvoll, aber heute war kaum jemand da.
So hatten wir viel Zeit, uns auf der Brücke zu bewegen und die Aussicht sowohl auf die Wasserfälle als auch auf das Tal mit dem märchenhaften Schloss Neuschwanstein zu genießen. Auf der Brücke wehte es in alle Richtungen und man musste aufpassen, dass man nicht wegflog. Da wir mit unserem Kinderwagen unterwegs waren, liefen wir die Brücke nur einmal ab und wieder zurück. Wenn man fit genug ist, dann kann man hier weiterlaufen und den Berg besteigen, von dem man bestimmt noch eine bessere Aussicht erhält.
Jedenfalls hatte es sich gelohnt, den kleinen Weg zur Marienbrücke in Kauf zu nehmen, denn von hier aus erstrahlt das Schloss in seiner vollsten Pracht und Schönheit. Das war der beste Aussichtspunkt für Jung und Alt oder wenn man nicht auf die Berge wandern wollte.
Das Schöne an der gesamten Gegend ist die Natur, um das Schloss herum. Das wusste auch König Ludwig der Zweite, deshalb platzierte er auch seine Residenz hier.
Jedenfalls nahmen wir den gleichen Weg wieder zurück und statteten dem schönen Alpsee noch einen Besuch ab. Unterwegs betrachteten wir noch das gelbe Schloss Hohenschwangau, das ebenfalls direkt über dem Alpsee thront.
Der Alpsee hatte eine wundervolle Farbe und war glasklar. Einige der Besucher badeten in dem See. Kein Wunder, wenn der See schon so einladend aussieht. Wir rasteten hier ein wenig und beobachteten das Treiben am See und drumherum.
Dann starteten wir mit unserem Kinderwagen noch einen kleinen Trip um den See, kamen jedoch nicht sehr weit. Da dieser mit dem Kinderwagen nicht zu bewältigen war. Also verweilten wir noch an einem schönen Aussichtspunkt, bis wir uns wieder auf den Heimweg machten.
Fazit zum Schloss Neuschwanstein
Das Schloss ist genau so, wie man es aus den Bildern kennt. Einfach nur märchenhaft, wie aus Disney, nur dass es knapp 160 Jahre älter ist. Der Trip zum Schloss Neuschwanstein war ein Volltreffer, noch viel mehr haben mich jedoch die Berge, die vielen Seen und auch Bäche mit ihren kleinen Wasserfällen beeindruckt. Einen Tag hier zu verbringen ist natürlich viel zu wenig. Man könnte hier Monate verbringen, um die Natur zu genießen und wäre immer noch nicht satt. Wenn ihr in der Gegend seid oder hier Urlaub machen möchtet, dann unbedingt Wander- und Badesachen mitnehmen. Das Schloss ist schön und ist bestimmt auch der Höhepunkt eines jeden Anreisenden, aber die Natur kommt auch nicht zu kurz.
Wir kommen bestimmt noch einmal hierher, um das Schloss auch von innen zu sehen. Wir berichten darüber, wenn wir mal wieder dort waren.
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