Sind Digitale Nomaden, Minimalisten und Aussteiger die zukünftigen Anarchisten?

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Digitale Nomaden, Minimalisten und Anarchisten

Wenn man sich das Leben der Digitalen Nomaden, Langzeitreisenden, Aussteiger oder auch Minimalisten betrachtet und welche Grundsätze sie vertreten, dann erkennt man unmissverständlich, dass sie bewusst oder unbewusst die Grundsätze der Anarchisten vertreten und das gleiche Ziel verfolgen. Nämlich, staatliche Einflussnahme zu minimieren oder zu vermeiden.

Der Digitale Nomade und der Langzeitreisende

Digitale Nomaden und Langzeitreisende versuchen direkt oder indirekt den staatlichen Einfluss in ihrem Leben zu vermeiden. Dabei ist es irrelevant, welche Staatsform in dem jeweiligen Land herrscht. Diese beiden Gruppen treibt die Freiheit an, selbst über ihr Leben in allen Bereichen zu bestimmen.

Die Austeiger

Aussteiger versuchen oft das Gleiche, nämlich dem staatlichen Einfluss zu entfliehen und ein eigenständiges und freies Leben zu führen. Oft geschieht dies in selbst organisierten Gemeinschaften mit unabhängiger Versorgung und mit eigenen Schulen für Kinder. Diese Gruppe ist oft mit dem staatlichen System sehr unzufrieden und versucht deshalb einen Neuanfang in einem anderen Staat, in dem der Einfluss des Staates in das Privatleben nicht so groß ist wie zum Beispiel in Deutschland. Deutsche Aussteiger findet man überall auf der Welt.

Die Minimalisten

Minimalisten rennen zwar nicht vom Staat davon wie die zwei anderen Gruppen, sie machen es auf eine andere Weise. Sie versuchen den Konsum auf ein Minimum zu reduzieren und bekämpfen, oft ohne es zu wissen, indirekt das aktuelle wirtschaftliche staatliche System, welches sich Wachstum als Ziel auf die Fahne geschrieben hat. Würde sich jeder in Deutschland wie ein Minimalist verhalten, dann würde mit höchster Wahrscheinlichkeit das aktuell vorherrschende wirtschaftliche System zusammenbrechen. Der Kreislauf ist sehr einfach erklärt. Wenn alle weniger verbrauchen und weniger einkaufen, dann geht der Konsum zurück, das Wachstum stockt, viele Arbeitsplätze braucht man nicht mehr bzw. die Menschen könnten viel weniger Stunden pro Tag arbeiten. Hier wäre es interessant zu sehen, wie viele Minimalisten ein Staat vertragen kann, bevor er anfängt, gegenzusteuern und das Einkaufen bzw. den Konsum per Gesetz zur Pflicht zu machen. Oder haben wir das bereits schon? Hier nur ein Beispiel….das Dieselfahrzeug: Fahren mit Diesel wird bald überall verboten, dafür müssen Elektroautos gekauft werden. Es gibt viele solcher Beispiele. Bestimmt findet ihr noch weitere Beispiele dazu.

Bedürfnisorientiert leben

Die Digitalen Nomaden, Langzeitreisenden, Aussteiger und die Minimalisten – sie haben alle oft eines gemeinsam: Sie versuchen bedürfnisorientiert zu leben! Sie arbeiten nur dann, wenn es notwenig ist, um zu überleben. Sie stellen die eigene Lebenszeit vor Geld, vor Staat und vor jeglichen fremden Einfluss.

Sei es der Digitale Nomade, der sich durch einige Stunden Programmierarbeiten pro Tag von Bali aus seinen Lebensunterhalt verdient und dann die restlichen Stunden in der Natur oder am Strand genießt. Oder der Langzeitreisende, der seine Lebenszeit mit kulturellen Erfahrungen und Begegnungen füllt und sich parallel zum Beispiel durch Bloggen oder der  Vermarktung eigener Reisereportagen finanziert. Oder der Aussteiger, der sein Leben oft viel stärker mit der Natur verbindet und nur so viel nimmt, wie er zum Leben braucht. Und zuallerletzt die Minimalisten, die – sei es aus Protest, Müdigkeit oder auch aus finanzieller Notlage heraus – ihr Konsumverhalten ändern und gegen den Konsumwahnsinn ankämpfen, wodurch sie automatisch mehr Zeit für andere Dinge im Leben haben, als nur Sachen anzuhäufen.

Die erwähnten Gruppen leben bedürfnisorientiert, nehmen nur so viel, wie sie brauchen, suchen die Freiheit und ihr Handeln zeigt, dass sie indirekt oft das vorherrschende staatliche System ablehnen. Den meisten ist es nicht bewusst, dass sie indirekt die Veränderung, die Anarchisten der Zukunft sind, die die Welt braucht!

Gehört ihr zu einer dieser Gruppen?

Ich hoffe, ich habe mit dem Vergleich nicht übertrieben, aber wenn ihr zu einer der erwähnten Gruppen gehört und euch angesprochen fühlt, würde ich mich über eine kurze Antwort zu folgender Frage freuen: Haltet ihr euer Handeln für anarchistisch?

Ich freue mich auf eure Kommentare zum Thema.

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